Champions-League-Viertelfinale:"Witz"-Tor ärgert Mourinho

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Chelsea-Trainer Mourinho ist nicht zufrieden mit der Leistung seiner Spieler. (Foto: REUTERS)

Nach der 1:3-Niederlage bei Paris Saint-Germain tadelt der Trainer des FC Chelsea seine Abwehr und zweifelt am Weiterkommen seines Teams. Dabei müssen die Franzosen im Rückspiel auf Zlatan Ibrahimovic verzichten.

Kaum ein Lied hätte die Stimmung der Anhänger von Paris Saint-Germain am Mittwochabend besser beschreiben können. Nach dem Sieg im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League über den FC Chelsea wurden die Fans mit R. Kellys Hit "I believe I can fly" aus dem Prinzenparkstadion verabschiedet. Chelsea-Boss José Mourinho dürfte das Resultat eher wie eine harte Landung vorgekommen sein. Aus Pariser Sicht war das 3:1 gegen die Londoner ein großer Schritt in Richtung Halbfinale.

Der Sieg hat den PSG-Fans bestätigt, dass ihr Team nach der nahezu perfekten Titelverteidigung in der Ligue 1 nun endlich bereit ist für den langersehnten Triumphzug durch Europa. "Was für ein Endspurt", titelte die L'Equipe. Der Sieg sei eine "wunderbare Ausgangsposition" für das Erreichen des Halbfinals.

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Einzige schlechte Nachricht des Abends war der Ausfall von Zlatan Ibrahimovic für die zweite Partie. Der Schwede musste in der 68. Minute wegen einer Muskelverletzung im rechten Oberschenkel ausgewechselt werden. Die genaue Diagnose fehlte selbst am Donnerstagnachmittag noch, die französischen Medien spekulierten allerdings über einen Muskelfaserriss oder gar einen Muskelriss.

Die englischen Medien versprühen weniger Optmismus: "In dieser Phase der Saison erwartet man von Mourinhos Teams eigentlich, dass sie sich in eiskalte Titeljäger verwandeln", schrieb der Independent. Für das Rückspiel gibt Mourinho die Taktik vor: "Wir müssen angreifen, angreifen und das Match kontrollieren", sagte er. In Paris hatte er zu Beginn den deutschen Nationalspieler André Schürrle als Mittelstürmer aufgeboten. Das Experiment ging schief, doch der Portugiese verteidigte seine Maßnahme: "Ich bin nicht glücklich mit meinen Stürmern, also muss ich Dinge ausprobieren."

Noch mehr ärgerte sich Mourinho aber über das Abwehrverhalten. Das dritte Gegentor in der Nachspielzeit sei "ein Witz" gewesen. Pastore war an der Seitenlinie durch den Strafraum spaziert und hatte den Ball im kurzen Eck versenkt. "Beim ersten Tor haben wir dem Stürmer die Vorlage gegeben. Das zweite war ein Eigentor, bei dem wir nicht korrekt standen - und das dritte war kein Tor, das war ein Witz", schimpfte Mourinho. "Wir haben individuelle Abwehrfehler gemacht und müssen den Preis dafür bezahlen."

Das bisher letzte Mal, als der FC Chelsea in einem K.-o.-Duell der Champions League mit 1:3 zurücklag, war 2012 gegen Neapel. Damals drehten die Londoner noch den Vergleich, gewannen zu Hause mit 4:1 nach Verlängerung. Mourinho ist allerdings alles andere als positiv gestimmt für die Partie am kommenden Dienstag: "Ein 1:2 wäre schon ein schlechtes Ergebnis gewesen, aber so wird es ganz schwer." Ähnlich wie sein Trainer analysierte auch André Schürrle die Situation: "Das 3:1 in der letzten Sekunde war bitter für uns. Ein sehr schlechtes Ergebnis."

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