BVB-Coach:Klopp muss für ein weiteres Spiel auf die Tribüne

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Trainer auf der Tribüne: Schon das Spiel gegen Olympique Marseille durfte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp nicht am Spielfeldrand verbringen. (Foto: dpa)

Die Uefa belegt BVB-Trainer Klopp nun mit einer weiteren Sperre. Sprinterin Veronica Campbell-Brown kommt nach positivem Dopingtest mit öffentlicher Verwarnung davon. Schalkes Farfan fällt vier Wochen aus.

Fußball, Borussia Dortmund: Trainer Jürgen Klopp muss noch ein weiteres Champions-League-Spiel von Borussia Dortmund als Tribünengast verfolgen. Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) belegte Klopp mit einer Sperre von insgesamt zwei Partien wegen der Vorfälle am 1. Spieltag der Champions League. Beim Gastspiel in Neapel war der Trainer aus dem Innenraum verwiesen worden. Nachdem der BVB-Coach am Dienstag beim 3:0-Erfolg seiner Elf gegen Olympique Marseille bereits ein Spiel dieser Sperre abgesessen hat, darf er nun auch beim Auswärtsspiel des BVB am 22. Oktober beim FC Arsenal in London seine Mannschaft nicht auf der Bank coachen. Gegen diese Entscheidung kann Dortmund noch Einspruch eingelegen. Derzeit prüft der Bundesliga-Spitzenreiter, ob er diesen Weg einschlagen wird, teilte er am Donnerstag auf seiner Homepage mit.

Eintracht Braunschweig, Trainer: Die Solidaraktion der Fans von Eintracht Braunschweig und Treueschwüre der Verantwortlichen haben Wirkung bei Torsten Lieberknecht gezeigt. "Ich werde hier nicht zurücktreten. Definitiv nicht. Ich werde alles geben bis zum Schluss", bekräftigte der Coach des Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga am Donnerstag in einem Sport1-Interview, das die Eintracht auszugsweise vorab bei Facebook online stellte. Lieberknecht hatte mit verwirrenden Aussagen am vergangenen Sonntag nach dem 0:4 gegen Stuttgart Spekulationen über seinen Rücktritt ausgelöst. Daraufhin hatten Fans und Club dem Coach vor dem Derby am Samstag in Wolfsburg den Rücken gestärkt.

Leichtathletik, Doping: Die dreimalige Sprint-Olympiasiegerin Veronica Campbell-Brown kommt nach einem positiven Dopingtest mit einer öffentlichen Verwarnung davon. Diese Strafe sprach die Disziplinarkommission des jamaikanischen Leichtathletik-Verbandes (JAAA) am Mittwoch (Ortszeit) aus. Die 31-Jährige war am 4. Mai bei einem Meeting in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston positiv auf ein Diuretikum getestet worden. Daraufhin wurde sie suspendiert und fehlte bei den Weltmeisterschaften im August in Moskau. Campbell-Brown gewann in ihrer Karriere 16 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.

Fifia, Proteste: Gewerkschaftler haben der Fifa am Rande der Exekutivsitzung des Fußball-Weltverbandes die Rote Karte gezeigt. Rund 50 Demonstranten protestierten am Donnerstag vor dem Fifa-Hauptquartier in Zürich gegen die menschenunwürdigen Zustände auf den Baustellen der WM 2022 in Katar. "Rote Karte für die FIFA - kein Weltcup ohne Arbeitnehmerrechten", war auf den Karten zu lesen. Die englische Tageszeitung Guardian hatte in der vergangenen Woche einen alarmierenden Bericht über die Arbeitsbedingungen im kleinen Golfstaat veröffentlicht. Rund 44 nepalesische Gastarbeiter seien demnach in nur zwei Monaten wegen Herzinfarkts oder Arbeitsunfällen gestorben. Von Zwangsarbeit und unmenschlichen Bedingungen war die Rede. Die Fifa diskutiert auf ihrer Exekutivsitzung am Donnerstag und Freitag unter anderem über eine mögliche Terminverschiebung der WM 2022 in die Wintermonate. Auch das Thema Arbeitsbedingungen soll zur Sprache kommen, wenngleich es nicht auf der Tagesordnung stand.

Schalke 04, Jefferson Farfán: Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 muss rund vier Wochen auf seinen Profi Jefferson Farfan verzichten. Der Peruaner zog sich nach Angaben von Bild.de beim 1:0-Sieg in der Champions League am Dienstag beim FC Basel einen Faserriss im Adduktorenbereich zu. Laut Diagnose müsse der Angreifer etwa vier Wochen lang aussetzen. Farfan war kurz vor der Halbzeit der Partie in Basel verletzt ausgewechselt worden. Der Ausfall trifft die Schalker besonders schwer, da auch Klaas-Jan Huntelaar wegen eines Innenbandteilrisses im rechten Knie weiter außer Gefecht gesetzt ist.

Bundesliga der Frauen: Die Fußballerinnen von Titelverteidiger VfL Wolfsburg haben am 3. Bundesliga-Spieltag den ersten Saisonsieg errungen. Nach zwei Unentschieden fiel der erste Erfolg am Donnerstag mit 8:1 (6:1) gegen Schlusslicht VfL Sindelfingen wie erwartet deutlich aus. Den Sindelfingerinnen gelang immerhin das erste Saisontor. Anna-Lena Vollmer verkürzte kurz vor der Pause auf 1:6. Spitzenreiter der Frauen-Eliteliga nach drei Spieltagen bleibt Turbine Potsdam durch den 2:1 (1:0)-Heimsieg gegen den FCR Duisburg. Ada Hegerberg (39.) und Genoveva Anonma (52.) trafen für Turbine, Jennifer Oster (73.) machte es vor fast 3000 Zuschauern noch einmal spannend. Wie die Brandenburgerinnen (7 Punkte), die das Aus in der 2. Runde des DFB-Pokals in Essen am Sonntag offenbar gut verkrafteten, haben auch die Verfolger 1. FFC Frankfurt (4:0 bei BV Cloppenburg) und Bayern München (2:1 bei der SGS Essen) jeweils zwei Saisonsiege und ein Remis auf dem Konto. Bayer Leverkusen kam nicht über ein 2:2 gegen Aufsteiger 1899 Hoffenheim hinaus. Den ersten Erfolg der neuen Spielzeit feierte der SC Freiburg, der gegen USV Jena mit 2:0 gewann.

Tennis, Frauen: Angelique Kerber hat beim hochkarätig besetzten WTA-Turnier in Peking das Viertelfinale erreicht. Die 25-Jährige aus Kiel setzte sich am Donnerstag gegen die Italienerin Roberta Vinci souverän mit 6:2, 6:4 durch. Andrea Petkovic verpasste bei der mit 5,19 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung den Einzug in die Runde der letzten Acht. Die 43. der Tennis-Weltrangliste musste sich in einem hartumkämpften Achtelfinale Lucie Safarova aus Tschechien 4:6, 7:6 (7:4), 6:7 (2:7) geschlagen geben.

Champions League, FC Basel: Wegen der Protestaktion von Greenpeace-Aktivisten im Champions-League-Spiel gegen Schalke 04 am Dienstagabend droht dem FC Basel eine saftige Strafe durch die Uefa. Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco hat wegen der fünfminütigen Spielunterbrechung, die die Aktion verursacht hatte, einen Sonderbericht angefertigt. Diesen werde man in aller Ruhe analysieren, teilte ein Uefa-Sprecher im St.-Jakob-Park mit. Der Verband bestätigte zudem am Mittwochnachmittag, dass man wegen der Vorfälle vom Vorabend ein Disziplinarverfahren gegen den FC Basel eingeleitet habe. Die Uefa-Kontroll- und Disziplinar-Kommission werde sich am 17. Oktober eingehend mit dem Fall befassen. Schalkes Manager Horst Heldt wollte nach dem 1:0-Sieg seiner Mannschaft die Aktion nicht verurteilen, obwohl sie sich gegen den S04-Hauptsponsor Gazprom richtete. "Es ist wichtig, dass es solche Organisationen gibt, die sich für viele Aktionen einsetzen, die enorm wichtig für uns alle sind", sagte Heldt, der allerdings behauptete, nicht genau erkannt zu haben, worum es bei dem Protest konkret ging: "Ich habe erst gedacht, das ist irgendeine Aktion der Uefa gegen Rassismus oder so etwas. Das hab ich auch noch nicht erlebt. Naja, das hat zehn Minuten gedauert, und dann waren sie auch schon wieder weg." Die vier Greenpeace-Aktivisten hatten vom Stadiondach des St. Jakob Park ein riesiges gelbes Transparent ausgerollt, mit dem gegen Öl-Bohrungen in der Arktis von Schalke- und UEFA-Sponsor Gazprom protestiert wurde. Vor dem Spiel hatten sie die Aktion in aller Seelenruhe und völlig unbehelligt von Sicherheitskräften vorbereiten können. Nachdem sie fünf Minuten lang das Plakat präsentiert hatten, kletterten sie wieder auf das Dach, und der Schiedsrichter setzte das Spiel fort. Der französische Uefa-Präsident Michel Platini, der neben dem Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld saß, hatte die Aktion kopfschüttelnd von der Ehrentribüne verfolgt. In der Arktis waren vor einigen Tagen Greenpeace-Proteste gegen eine Ölplattform gewaltsam gestoppt worden, wobei russische Grenzschützer ein Greenpeace-Schiff gestürmt hatten. 30 Aktivisten befindet sich noch immer in russischer Haft. Sie sollen wegen Piraterie angeklagt werden und müssen Gefängnisstrafen fürchten.

Basketball-Bundesliga: Der deutsche Meister Brose Baskets Bamberg ist erfolgreich in die Bundesliga gestartet. Die Franken besiegten am Mittwochabend zur Saisoneröffnung den Mitteldeutschen BC mit 86:70 (45:42). Zachary Wright (23 Punkte) und Anton Gavel (14) waren die erfolgreichsten Werfer beim Titelverteidiger. Die Gäste aus Weißenfels hatten in Angelo Coloiaro und Michael Cuffee (je 16) ihre Topscorer.

Die Bamberger mussten einigen Widerstand brechen, um ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden und die ersten Punkte einzufahren. Im zweiten Viertel führten sie schon mit bis zu 13 Punkten Vorsprung. Die Gäste mit ihrem neuen Spielmacher Josh Parker (8 Punkte) kämpften sich aber wieder heran. Kurz nach der Halbzeitpause stand es sogar noch einmal unentschieden (45:45). In den kritischen Phasen legte der deutsche Meister jedoch entscheidend zu und zog nach einem Zwischenspurt auf 76:59 davon.

Formel 1, Sebastian Vettel: Mercedes-Pilot Nico Rosberg (Wiesbaden) hat sich über die seiner Meinung nach respektlosen Äußerungen von Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel beschwert. "Ich fand den Kommentar sehr abgehoben, das gehört sich nicht", sagte der 28-Jährige vor dem Großen Preis von Südkorea (Sonntag, 8.00 Uhr/RTL und Sky). Der souveräne WM-Spitzenreiter Vettel (Red Bull) hatte nach seinem Sieg in Singapur auf provokante Art die aktuelle Überlegenheit erklärt. "Wenn die anderen nach Hause gehen und die Eier in den Pool hängen, sind wir noch da und tüfteln weiter am Auto", hatte der Heppenheimer gesagt. "Ich denke, er sollte sich weniger Gedanken über meine Eier machen", sagte Rosberg nun gereizt: "Fakt ist, dass mein Team sich den Hintern abarbeitet. Ich hätte ihm in Singapur um ein Haar die Pole-Position weggeschnappt, und geschlagen haben wir ihn in diesem Jahr auch schon." Rosberg will nun das Gespräch mit Vettel suchen. Kurz zuvor hatte Vettel seine Singapur-Aussagen relativiert. "Ich war ein bisschen enttäuscht, weil ich glaube, dass es etwas falsch dargestellt wurde", sagte der 26-Jährige: "Es ging mir nicht darum, die anderen anzugreifen. Ich wollte klarmachen, dass unser Erfolg nicht aus dem Nichts kommt. Wir sind eines der fleißigsten Teams."

Bundesliga, Eintracht Braunschweig: Soeren Oliver Voigt, Geschäftsführer von Eintracht Braunschweig, hat eine persönliche Nähe zu einem Funktionär der rechtsradikalen NPD zurückgewiesen. "Die Facebook-Verbindung zu Herrn Theißen hat keinen Bezug zur Wirklichkeit, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass ich in meiner Funktion als Geschäftsführer zahlreiche Kontaktanfragen zur Möglichkeit der direkten Interaktion mit dem Verein angenommen habe", teilte Voigt mit: "Ich kenne diesen Menschen nicht". Voigt hatte mit der Bestätigung der Facebook-Freundschaftsanfrage von Andreas Theißen, Büroleiter des NPD-Landtagsabgeordneten Udo Pastörs aus Mecklenburg-Vorpommern, für Wirbel im Internet gesorgt. Nachdem Voigt auf die "politischen Hintergründe" Theißens "aufmerksam gemacht geworden" ist, habe er ihn "umgehend aus der Freundesliste gelöscht und meinen gesamten Account inaktiv geschaltet, um einer derartigen Thematik für die Zukunft vorzubeugen." Es ist nicht das erste Mal, dass der Tabellenletzte aus Niedersachsen wegen einer angeblichen Nähe zum rechtsradikalen Milieu in die Schlagzeilen gerät. Zuletzt hatte eine handfeste Auseinandersetzung innerhalb von rechten und linken Fangruppierungen beim Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach für Diskussionen gesorgt.

Champions League, Festnahmen: Rund um das Spiel zwischen Ajax Amsterdam und dem AC Mailand (1:1) am Dienstagabend hat die niederländische Polizei 68 Problemfans festgenommen, darunter drei Ajax-Anhänger. Die Justiz wirft ihnen Störung der öffentlichen Ordnung und den Verkauf von gefälschten Eintrittskarten vor. Einige Milan-Chaoten wurden zudem wegen des Zeigens des Hitler-Grußes festgenommen. Zu weiteren Ingewahrsamnahmen kam es nach einer Massenschlägerei an einer Metrostation.

3. Liga: Ralf Loose wartet als Trainer von Fußball-Drittligist Preußen Münster nach seinem vierten Anlauf weiter auf den ersten Sieg. Beim 1:1 (1:0) im emotionalen Nachbarschaftsduell beim VfL Osnabrück kamen die in Turbulenzen geratenen Westfalen jedoch immerhin zu einem achtbaren Punktgewinn. Borussia Dortmund II und der zuletzt in der Meisterschaft dreimal siegreiche SV Darmstadt 98 trennten sich ebenfalls 1:1 (1:1). Vor 15.848 Zuschauern an der Bremer Brücke gingen die Preußen in der Nachholbegegnung vom achten Spieltag durch einen verwandelten Foulelfmeter von Dennis Grote (28.) in Führung, doch der Osnabrücker Adriano Grimaldi verhinderte mit seinem siebten Saisontreffer (68.) den ersten Münsteraner Sieg nach neun Pflichtspielen ohne. In der Tabelle verbessern sich die Preußen mit nun neun Zählern auf den 17. Platz, Osnabrück ist mit 18 Punkten Sechster.

Manipulationsskandal in Italien: Im Skandal um manipulierte Spiele im italienischen Fußball ist die Sperre von Lazio Roms Kapitän Stefano Mauri auf neun Monate erhöht worden. Der Verein des deutschen Nationalspielers Miroslav Klose wurde zu einer Geldstrafe von 50 000 Euro verurteilt, wie ein Gericht des italienischen Fußballverbandes (FIGC) am Mittwoch in zweiter Instanz entschied. Anfang August war Mauri in erster Instanz zu einer Sperre von sechs Monaten verurteilt worden, diese Strafe erhöhten die Richter nun noch einmal. Der Mittelfeldspieler soll die Manipulation des Serie-A-Spiels zwischen Lazio und US Lecce im Mai 2011 nicht angezeigt haben. Der Staatsanwalt hatte in erster Instanz Strafen von sechs Punkten Abzug für Lazio und viereinhalb Jahren Sperre für Mauri gefordert. Einsprüche von Club und Spieler in zweiter Instanz wurden abgelehnt.

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