Bundesliga:Verletzte bei Bayern: Notkäufe kosten nur Geld

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Javier Martínez war endlich wieder Teil des funktionierenden Bayern-Systems - jetzt fehlt er erneut. (Foto: Lennart Preiss/Getty)
  • Dem FC Bayern gehen plötzlich die Abwehrspieler aus. Javier Martínez hat Probleme am linken Knie.
  • An diesem Montag schließt das Transferfenster.

Von Christof Kneer, München

Als Jérôme Boateng am ersten Rückrunden-Spieltag stürzte, dauerte es nur ein paar Sekunden, bis Javier Martínez von der Bank aufsprang. Auf den Bildern, auf denen man Boateng vom Platz humpeln sieht, sieht man meist auch Martínez, er ist der Typ am Bildrand, der gleich eingewechselt wird. "Boateng fällt mit Muskelbündelriss monatelang aus": Das war die Nachricht zum Rückrunden-Start.

Dass Martínez ihn ersetzte, war nur eine Randnotiz, zum Glück, wie man jetzt wohl sagen muss, denn große Stories über den neuen Abwehrchef hätten nicht lange gehalten: Inzwischen fällt auch Martínez aus - Probleme am linken Knie, so lautete am Sonntag die vage Diagnose; angeblich soll die Patellasehne betroffen sein. Immerhin kam von Martínez via Twitter eine erste Entwarnung. "Keine schwere Verletzung", schrieb er und schloss mit den Worten "bald wieder zurück". Ob es aber für die Champions-League-Achtelfinalspiele gegen Juventus Turin reicht, ist völlig offen.

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Gerade erst hatte Klubchef Rummenigge plausibel erläutert, warum die Bayern keinen Ersatz für Boateng organisiert haben ("Notkäufe bleiben Notkäufe und kosten nur Geld"), aber diese Haltung werden sie nun noch mal kurz überprüfen. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen nicht geändert: Die Bayern sind weiter überzeugt, dass es auf dem Wintermarkt keinen Innenverteidiger gibt, der Bayern-Qualität garantiert und von seinem Klub abgegeben wird - abgesehen davon, dass Mister X in der Vorrunde nicht in der Champions League gespielt haben dürfte, um für Bayern dort noch einsatzberechtigt zu sein.

Die Münchner wollen auch weiter keinen Sonder-Zuschlag bezahlen; der Verteidiger-Markt gilt als überteuert, und jeder Klub würde Bayerns Notlage auszunutzen versuchen. So wäre der 21-jährige Aymeric Laporte aus Bilbao, den Bayern beobachtet, für kaum unter 50 Millionen zu haben.

Ein paar Stunden haben die Bayern noch, um zu entscheiden, ob sie den anfälligen Innenverteidigern Badstuber und Benatia sowie den Hilfslösungen Alaba, Xabi Alonso, Rafinha, Vidal, Bernat oder Kimmich in die Rückrunde gehen. An diesem Montag schließt das Transferfenster.

© SZ vom 01.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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