Bundesliga:Batshuayi feiert ein perfektes Debüt

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Dortmunds Torschützen in Köln: André Schürrle und Michy Batshuayi. (Foto: Marius Becker/dpa)
  • Borussia Dortmund gewinnt in der Bundesliga 3:2 gegen den 1. FC Köln.
  • Aubameyang-Nachfolger Michy Batshuayi trifft doppelt, André Schürrle entscheidet das Spiel. Für Köln treffen Simon Zoller und Jorge Meré.
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Von Christopher Gerards

Das Spiel ging auf die Halbzeit zu, und Michy Batshuayi hatte jetzt schon einiges gezeigt. Er hatte gezeigt, dass er einen Pass spielen kann, während er in eine andere Richtung schaut. Und dass er einen Gegenspieler mit der Hacke tunneln kann, das auch. In der 35. Minute zeigte er dann noch etwas, es sah nicht unbedingt besser aus, als die Sache mit der Hacke oder dieser eine Pass. Es war für den BVB aber etwas nützlicher: Batshuayi lauerte, er sah, wie André Schürrle an Kölns Frederik Sörensen vorbeilief. Flanke in die Mitte, Batshuayi hopste ein, zwei Schritte zurück - und traf wuchtig zum 1:0. Der BVB führte nun beim 1. FC Köln.

Danach traf Batshuayi sogar noch einmal (62.). Zwar traf Köln seinerseits durch Simon Zoller (60.) und Jorge Meré (70.) ebenfalls zwei Mal. Doch kurz vor Schluss war es dann Andre Schürrle (84.), der dem BVB einen 3:2 (1:0)-Sieg bescherte in dieser Partie am Freitagabend. "So ein hart erkämpfter Sieg tut extrem gut", sagte Schürrle, während BVB-Trainer Peter Stöger fand: "Es war kein Spiel für schwache Nerven."

Ob dieser von Chelsea ausgeliehene Angreifer Michy Batshuayi wirklich Pierre-Emerick Aubameyang ersetzen kann? Das war eine der Fragen vor dem Spiel. Batshuayi habe in England eine "prima Quote" gehabt, hatte Stöger bei Eurosport gesagt. Das stimmte insofern, als er im FA Cup drei Tore in drei Spielen schoss. In der Premier League kam er auf zwei Tore in zwölf Spielen. Wobei er fast immer spät eingewechselt wurde.

Aber aus diesem Spiel ging er mit einer sehr guten Bundesliga-Quote, sie lautet: ein Spiel, zwei Tore. "Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben", sagte der Belgier hinterher sehr pflichtbewusst.

Das Spiel war schon vor dem Anpfiff eines mit zwei Geschichten. Die eine war die des Debüts von Batshuayi, 24, Nachfolger des zu Arsenal gewechselten Pierre-Emerick Aubameyang. Die andere war die des Dortmunder Trainers Peter Stöger, der auf den Klub traf, den er bis Anfang Dezember trainiert hatte. Und es war zugleich die eines Trainers, der mit dem BVB zuletzt nur drei Punkte aus drei Spielen holte. Und nun kam also eine dritte Geschichte hinzu: Der BVB hat gewonnen und liegt nun vorübergehend auf Platz zwei.

Stöger hatte nach dem 2:2 gegen Freiburg seine Elf auf vier Positionen umgebaut. Neben Batshuayi starteten diesmal Mahmoud Dahoud, Julian Weigl und André Schürrle; Nuri Sahin, Gonzalo Castro und Sancho fehlten zunächst.

Ein munteres Hin und Her erlebte Stöger dann. Milos Jojic hätte die Kölner in Führung bringen können, er scheiterte aber frei vor Torwart Roman Bürki (13.). Kurz darauf traf Shinji Kagawa auf der anderen Seite nur die Latte (15.). Das Spiel plätscherte danach kurz vor sich hin, dann kam Batshuayi und traf. Fast hätte er noch ein weiteres Tor geschossen, dieses wurde aber wegen Abseits nach Videobeweis zurückgenommen (44.).

Nach der Pause zeigte der BVB vermehrt, dass auch ein neuer Stürmer nicht alle Probleme lindert. Sie ließen ihren Gegner zu Chancen kommen. Nach einer Stunde legte Simon Terodde zurück auf Dominique Heintz, dessen Schuss ließ Bürki abklatschen, woraufhin Zoller per Flugkopfball ausglich. Auf der anderen Seite patzte Heintz jedoch bei einer Ballannahme, Batshuayi schnappte sich den Ball und tunnelte Torwart Timo Horn (62.). Doch wieder schlug Köln zurück, diesmal nach einer Ecke, durch einen Kopfball von Jorge Meré (69.). Dortmund wirkte angeschlagen, doch dann machte sich André Schürrle auf den Weg. Er rannte viele Meter über den Platz, schoss, dann stand es 3:2 - und Schürrle feierte sein erstes Bundesligator seit März 2017.

© SZ vom 03.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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