Bundesliga:BVB spielt mit Freiburg Katz und Maus

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Diese Dortmunder Chance blieb im Vergleich zu vielen anderen zuvor im Spiel gegen den SC Freiburg nicht ungenutzt: Pierre-Emerick Aubameyang setzt sich gegen Çağlar Söyüncü durch - kurz danach steht es 1:0. (Foto: Eibner/imago)

Am Anfang tuckerte der Dortmunder Diesel noch. Dann aber halten Pierre-Emerick Aubameyang, Lukasz Piszczek und Raphael Guerrero den BVB mit ihren Toren zum 3:1-Sieg gegen den SC Freiburg auf Kurs.

Von Ulrich Hartmann, Dortmund

Die Lösungszahl im fußballerischen Freitagabendrätsel lautete: drei. Die zugehörige Frage hatte geheißen, wie viele Treffer die draufgängerischen Dortmunder den Freiburger Außenseitern wohl verpassen würden, aber sechs Tore wie zuletzt gegen Warschau und Darmstadt oder fünf wie gegen Wolfsburg wurden es nicht.

Auch der zur nächtlichen Tabellenführung erforderliche Sieg mit drei Toren Differenz misslang Borussia Dortmund beim 3:1 (1:0) gegen den SC Freiburg. Beeindruckend war die Leistung trotzdem, und beeindruckend bleibt auch Dortmunds bisherige Saisonbilanz von 25 Toren in sieben Pflichtpartien, erzielt von 14 unterschiedlichen Spielern.

Erster Torschuss in der ersten Minute

Je drei Umstellungen hatten beide Trainer in ihren Startformationen vorgenommen. Bei Dortmund feierte der junge Türke Emre Mor sein Startelfdebüt, während Matthias Ginter und Gonzalo Castro routiniert in die Mannschaft rotierten. Von den vielfältigen Möglichkeiten des BVB-Kaders ließen sich die Freiburger anfangs nicht beeindrucken und setzten nach 35 Sekunden durch Amir Abrashi den ersten Torschuss sowie nach zweieinhalb Minuten durch Vincenzo Grifo die erste Ecke ab. "Mutig gegen den Ball und mit dem Ball!", hatte SC-Trainer Christian Streich als Arbeitsauftrag ausgegeben, dem strengen Chef wollte sich keiner widersetzen.

Freiburg stand extrem hoch, deckte bei Abstößen durch BVB-Torwart Roman Bürki jeden Gegenspieler ab und sorgte dafür, dass die schwarz-gelbe Maschine ein bisschen brauchte, um in Gang zu kommen. Der Dortmunder Diesel tuckerte knapp 20 Minuten im Stand-by-Modus.

Sprintwunder wie Ousmane Dembelé und Pierre-Emerick Aubameyang als tuckernd zu diskreditieren, ist als jedoch verbales Foulspiel verwarnungswürdig - und just die beiden Franzosen spielten mit ihren Gegnern dann auch zunehmend Katz' und Maus. Sie lenkten die Verhältnisse im Laufe der ersten Halbzeit in die erwartete Richtung. Aubameyang schoss knapp vorbei, Mor auf die Latte - das Freiburger Tor geriet unter Dauerbeschuss, als spielte der BVB mit mehreren Bällen gleichzeitig.

Ein solcher Wettbewerbsvorteil war Dortmund freilich nicht gestattet, aber dem zuverlässig diensttuenden Torjäger Aubameyang reichte auch das eine Exemplar, um in der 45. Minute auf Dembelés Vorlage die 1:0-Pausenführung zu erzielen. Dembelé hatte sieben Minuten zuvor wegen eines Fouls Gelb gesehen und dem Schiedsrichter Christian Dingert dafür spöttisch Beifall geklatscht. Insofern konnte er sich glücklich schätzen, das Tor überhaupt noch vorbereiten zu dürfen.

Zum Ende schwache Defensive

Dass die Dortmunder Fans in der Pause "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey" riefen, bewahrheitete sich im Verlauf des Abends nicht mehr. Lukasz Piszczek erzielte in der 53. Minute zwar noch das 2:0 und hielt den BVB auf Spitzenkurs - doch in der 60. Minute ließen defensiv ein bisschen fahrlässige Dortmunder den 1:2-Anschlusstreffer durch Maximilian Philipp zu.

Statt dem Vorsprung wuchs dann eher die Furcht, den Sieg doch noch aus der Hand zu geben. Raphael Guerreiro nahm Dortmund diese Furcht in der Nachspielzeit mit seinem Treffer zum 3:1. Dortmunds Trainer Thomas Tuchel hatte ja schon vor dem Spiel Absolution erteilt und großzügig gesagt: "Ich nehm' auch jeden knappen Sieg."

© SZ vom 24.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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