Bundesliga:Bayern belohnt sechs Mal seinen Spielwitz

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Thiago (rechts) feiert mit seinen Mitspielern vom FC Bayern München sein Tor gegen den FC Augsburg. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Der FC Bayern München gewinnt 6:0 (2:0) gegen den FC Augsburg.
  • Der SC Freiburg verliert im eigenen Stadion hoch gegen Werder Bremen, RB Leipzig besiegt Darmstadt locker, dem HSV gelingt der späte Siegtreffer gegen Köln.
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Bayern München bleibt dank Robert Lewandowski klar auf Meisterkurs. Die Bayern kamen im Derby gegen den FC Augsburg zu einem 6:0 (2:0) und unterstrichen mit einer starken Leistung ihre Ambitionen. Auf das Team von Trainer Carlo Ancelotti warten nun bis Ende April noch acht Pflichtspiele inklusive des Pokal-Halbfinals gegen Borussia Dortmund und der beiden Champions-League-Viertelfinalduelle gegen Real Madrid - am Dienstag steht aber erst einmal das Gastspiel bei 1899 Hoffenheim an.

Während die Bayern nach dem fünften Ligasieg in Serie (21:0 Tore) weiter beruhigende 13 Punkte Vorsprung auf Leipzig haben, gerät der FCA im Abstiegskampf immer mehr unter Druck. Die Mannschaft von Manuel Baum, die am Mittwoch zum Kellerduell nach Ingolstadt muss, hat aus den vergangenen sieben Spiele nur fünf Punkte (ein Sieg, drei Remis) geholt.

Lewandowski brachte die Bayern in der 17. Minute in Führung. Beim 22. Saisontor des Polen zeigte sich die Vertrautheit, die der FC Bayern seit Mitte Februar im Angriff entwickelt hat. Wie bei einem erfahrenen Tanzpaar, das seine Schritte auswendig kennt, war der Bayern-Stürmer zur Stelle, als Thiago einen seiner patentierten Chip-Bälle in den Strafraum segeln ließ. Der Pole wusste schon vorher, wie der Antritt von Thiago im Mittelfeld enden würde, schlich sich in Position und verwandelte zum 1:0.

Und für die Münchner und vor allem Lewandowski sollte es genauso erfolgreich weitergehen. Thomas Müller erlöste sich nach einer Flanke von Lewandowski mit dem 2:0 (36.), nachdem er zuvor zwei Mal den Pfosten getroffen hatte (28./34.). Nach der Halbzeit war es dann erneut Lewandowski, der die Augsburger mit einem Tor verzweifeln ließ (55.). Thiago erzielte das 4:0 (61.) - Passgeber mit der Hacke war: Lewandowski. Der Pole erzielte auch das 5:0 (79.). Müller besorgte kurz darauf das 6:0.

FC Bayern in der Einzelkritik
:Lewandowski malt ein Meisterwerk von einem Tor

Der Pole trifft volley zur Führung und spielt auch sonst überragend. Thomas Müller trifft unter Schmerzen. Kingsley Comans Dribblings taugen nur als Aprilscherz. Die Bayern in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Matthias Schmid

Der FCA war diesmal nur ein Sparringpartner für die glänzend aufgelegten Münchner, die viele schnelle Kombinationen vollführten, obwohl Ancelotti angesichts der anstehenden Belastungen die Stammspieler Arjen Robben, Arturo Vidal und David Alaba erst einmal draußen ließ. Zudem fehlten die gesperrten Javi Martínez und Xabi Alonso sowie die angeschlagenen Manuel Neuer und Douglas Costa.

Dafür stand Weltmeister Jérôme Boateng erstmals seit über vier Monaten (2:3 in Rostow am 23.11.) wieder in der Startelf der Münchner. Der FCA konnte vor 75.000 Zuschauern die Ankündigung von Baum, in München mutig auftreten zu wollen, nie umsetzen. So erlebten Boateng und Neuer-Vertreter Sven Ulreich einen geruhsamen Frühlingsnachmittag. Für den Keeper war es erst der zweite Pflichtspieleinsatz der Saison.

Werder Bremen hat seine Erfolgsserie fortgesetzt und darf mehr denn je auf den Klassenerhalt hoffen. Die Hanseaten setzten sich am 26. Spieltag 5:2 (2:0) bei Aufsteiger SC Freiburg durch. Die Bremer sind seit mittlerweile sechs Partien ungeschlagen und holten in dieser Zeit 16 der 18 möglichen Punkte.Der frühere Freiburger Max Kruse (21.), Fin Bartels (71.) und der Däne Thomas Delaney mit seinem ersten Bundesliga-Dreierpack (45.+2, 47., 86.) trafen für die Bremer, die zuletzt vor über zwei Jahren eine derartige Serie hingelegt hatten. Die Freiburger mussten dagegen nach drei Spielen ohne Niederlage wieder eine Pleite hinnehmen. Daran änderten auch die Tore des Ex-Bremers Nils Petersen (64.) sowie von Vincenzo Grifo (77.) nichts.

Der abstiegsgefährdete Hamburger SV hat das Überraschungsteam des 1. FC Köln mit einem Last-Minute-Sieg vorerst ausgebremst. Die Hanseaten knüpften beim 2:1 (1:1) an ihre starke Form der Vorwochen an und fuhren den sechsten Dreier aus den vergangenen sieben Heimspielen ein. Lewis Holtby (90.+1) traf zum Sieg für die Norddeutschen. Mit 30 Punkten auf dem Konto verließ der HSV den Relegationsrang - doch die Situation bleibt höchst brisant. Schon in der 13. Spielminute traf Nicolai Müller aus kurzer Distanz zur Führung - es war der 2900. Bundesligatreffer des HSV. Vor dem Linksschuss hatte sich Stürmer Bobby Wood geschickt durchgetankt und damit den Weg zum Treffer bereitet.Nur zwölf Minuten später antwortete Köln durch Milos Jojic (25.). Der Serbe traf per Kopfball nach Flanke von Christian Clemens. Die Kölner zeigten vor 57.000 Zuschauern im Hamburger Volksparkstadion mit einem reifen Auftritt, weshalb sie im Rennen um die Europacup-Tickets gute Karten besitzen, das Team von Trainer Peter Stöger ist Sechster.

Torwart Sommer rettet Gladbach

Dank des von einem Kreislaufkollaps wiedergenesenen Naby Keita hat Aufsteiger RB Leipzig seine Schwächephase beendet. Das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl gewann nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie gegen den Tabellenletzten SV Darmstadt 98 mit 4:0 (1:0) - der 22-jährige Keita überzeugte bei seiner Rückkehr gleich mit zwei Toren und einer insgesamt starken Leistung. Leipzig hat als Zweiter mit 52 Punkten im Rennen um die Champions League weiterhin die beste Ausgangsposition. Keita traf für die Leipziger bereits in der 12. Minute. Emil Forsberg (67.) und Willi Orban (79.) erhöhten anschließend, ehe Keita (80.) seine starke Leistung krönte.

Eintracht Frankfurt hat auch das siebte Bundesliga-Spiel in Serie nicht gewonnen. Gegen Borussia Mönchengladbach kamen die Hessen am Samstagabend trotz zahlreicher Chancen, eines Handelfmeters und kurzzeitiger Überzahl nicht über ein 0:0 (0:0) hinaus. Durch das Remis bleibt Frankfurt auf Platz sieben. Die Borussia, bei der Torhüter Yann Sommer in der 78. Minute den Strafstoß von Marco Fabian parierte, liegt auf Rang zehn. Gladbach hat vier Punkte Rückstand auf einen Europapokalplatz und spielte nach Gelb-Rot für Tobias Strobl (85.) die letzten Minuten zu zehnt. Der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt allerdings ebenfalls nur vier Zähler.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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