Borussia Dortmund in der Einzelkritik:Auch Großkreutz kann den Untergang nicht aufhalten

Immer wieder muss der tapfer kämpfende Rechtsverteidiger Arjen Robben ziehen lassen. Bei Manuel Friedrich stimmt nur die Malocherhaltung. Und Marco Reus kann seine hehren Vorsätze nicht in die Tat umsetzen. Borussia Dortmund beim 0:3 gegen den FC Bayern in der Einzelkritik.

Von Felix Meininghaus, Dortmund

Borussia Dortmund in der Einzelkritik

Roman Weidenfeller

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(Foto: dpa)

Immer wieder muss der tapfer kämpfende Rechtsverteidiger Arjen Robben ziehen lassen. Bei Manuel Friedrich stimmt nur die Malocherhaltung. Und Marco Reus kann seine hehren Vorsätze nicht in die Tat umsetzen. Borussia Dortmund beim 0:3 gegen den FC Bayern in der Einzelkritik. Roman Weidenfeller: Am Dienstag lief Dortmunds Keeper nach seinem Debüt im DFB-Dress noch mit einem Dauergrinsen über den Rasen von Wembley, auch wenn er einräumte, es sei "torwartspezifisch nicht allzu viel passiert". Das änderte sich gegen die Bayern, da bekam der Jung-Nationalspieler (33) hinter der neu formierten Viererkette wesentlich mehr Arbeit, die er lange mit der Gelassenheit und der Klasse des Spätberufenen meisterte. Dann kamen Götzes, Robbens und Müllers Treffer, bei denen Weidenfeller machtlos war.

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Kevin Großkreutz

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(Foto: dpa)

Kevin Großkreutz: Eigentlich hat Kevin Großkreutz ja immer Schaum vorm Mund, wenn es gegen Schalke geht. Aber auch Spiele gegen die Bayern versetzen ihn in Wallung. Neulich sprach er vom deutschen Classico, dieses Spiel sei "wie Barcelona gegen Real Mardrid". Seinen persönlichen Classico gegen den bärenstarken Arjen Robben verlor Großkreutz um Längen. Immer wieder musste er den ungeliebten Holländer ziehen lassen. In der zweiten Hälfte steigerte sich Großkreutz zwar, konnte den Untergang aber auch nicht aufhalten.

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Sokratis

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Sokratis: Seine Kollegen nennen ihn "Sparta", weil er Grieche ist, und weil er immer so grimmig dreinblickt. Doch gegen die Bayern wurde Sokratis der historischen Vorlage sogar gerecht, weil er sich als Chefstratege mit einem improvisierten Verteidigungshaufen der gegnerischen Übermacht entgegenstemmen musste. Das tat Sokratis mit bemerkenswerter Klasse. Er warf sich in jeden Zweikampf und behielt immer die Übersicht. An ihm lag es nicht, dass der BVB am Ende unterging.

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Manuel Friedrich

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(Foto: REUTERS)

Manuel Friedrich: Nach seiner Verpflichtung als Aushilfskraft im Defensivverbund beteuerte der Ex-Nationalspieler, er freue sich auf "eine coole Zeit in Schwarz-Gelb". Die erste Schicht war reichlich arbeitsreich, und dabei wurde schnell klar, dass dem 34-Jährigen seit einem halben Jahr die Spielpraxis fehlt. Im Stellungsspiel und der Spieleröffnung gab es diverse Defizite, aber zumindest die Malocherhaltung stimmte, auch wenn das gegen diese Bayern viel zu wenig war.

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Eric Durm

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Eric Durm: Das 21-jährige Talent hat Nationalspieler Marcel Schmelzer bereits mehrfach glänzend vertreten. Doch würde es hinten links in der Viererkette auch gegen Thomas Müller reichen? Der ist immerhin WM-Torschützenkönig von 2010 und stärkt sich mit den Milchprodukten, die seinen Namen tragen. Durm ließ sich davon nicht schrecken und siehe da: Er machte ein gutes Spiel, auch wenn es bei einigen Stellungsfehlern Abzüge in der B-Note gab.

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Sven Bender

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(Foto: dpa)

Sven Bender: Spielt er auf der angestammten Sechs oder als Mannecker? Sven Bender durfte da ran, wo er meist aufläuft, notfalls hätte er aber auch beide Positionen übernommen, schließlich läuft er ja auch für zwei. Vor der Abwehr räumte er resolut auf, im Strafraum köpfte er die Bälle weg - also alles wie gehabt: Fleißkärtchen für Sven.

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Nuri Sahin

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(Foto: dpa)

Nuri Sahin: Eigentlich war der Türke aus Meinerzhagen eingeplant, um das Dortmunder Spiel von hinten heraus anzukurbeln, und das kann er ja auch, wie er schon vielfach nachgewiesen hat. Gegen die Bayern gelang es Sahin jedoch nicht, dem Treiben auf dem Rasen seinen Stempel aufzudrücken. Taktisch diszipliniert und kämpferisch überzeugend, das entspricht nicht dem, wozu er in der Lage ist.

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Jakub Blaszczykowski

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(Foto: dpa)

Jakub Blaszczykowski: Unglaublich, was der polnische Turbo auf der rechten Außenbahn abspulte. Immer unterwegs, immer anspielbereit, immer bereit. Sein Gegenspieler David Alaba hatte reichlich zu tun, weil ihn Blaszczykowski so sehr forderte. Ein Torjäger wird der Kapitän der polnischen Auswahl in diesem Leben allerdings nicht mehr.

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Henrich Mchitarjan

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(Foto: Roland Holschneider/dpa)

Henrich Mchitarjan: Er ist sprachbegabt und hat gute Manieren, aber nach Dortmund haben sie Henrich Mchitarjan geholt, weil er außergewöhnliche Fähigkeiten in seinen Füßen hat. Doch gegen die Bayern zeigte Klopps Musterschüler zu wenig davon. Mchitarjan arbeitete gut nach hinten, doch in der kreativen Schaltzentrale waren seine Aktionen viel zu bieder. Da fehlte das Überraschungsmoment, zudem vergab er auch noch eine riesige Möglichkeit. Sein Vorgänger Mario Götze hinterließ da weit wesentlich mehr Eindruck - aber der kickt ja jetzt für die Bayern.

Borussia Dortmund in der Einzelkritik

Marco Reus

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(Foto: dpa)

Marco Reus: Nach der Niederlage in Wolfsburg hat Marco Reus noch forsch verkündet, "dann müssen wir uns die Punkte eben gegen die Bayern wiederholen", doch da konnte der Nationalspieler noch nicht ahnen, in welcher personellen Besetzung sein Team antreten würde. Mitgeholfen, die hehren Vorsätze in die Tat umzusetzen, konnte Reus nicht, weil ihm bei seinen stärksten Aktionen das Glück und Durchschlagskraft fehlten.

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Robert Lewandowski

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Robert Lewandowski: Sollte sich alles so erfüllen, wie es mittlerweile millionenfach vorhergesagt wurde, erlebt Robert Lewandowski noch zwei Auftritte gegen die Bayern im schwarz-gelben Trikot, bevor er im Sommer selbst das rote Leibchen überstreift. Die vorletzte Darbietung war eine unvollendete: Lewandowski rackerte in vorderster Front, behauptete viele Bälle, vergab aber zwei hervorragende Einschussmöglichkeiten.

Borussia Dortmund in der Einzelkritik

Pierre-Emerick Aubameyang

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Pierre-Emerick Aubameyang (Bild), Jonas Hofmann und Lukasz Piszczek durften auch noch für Dortmund ran, aber nur noch die Gegentore der Bayern miterleben.

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