Biathlon-Sprint:Björndalen erschreckt die Konkurrenz

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Plötzlich ist Ole Einar Björndalen topfit: Beim Sprint in Sotschi stehen weder Fourcade noch Svendsen ganz oben, sondern der Norweger, der seine siebte Goldmedaille holt. Die deutschen Starter können mit schwachen Laufzeiten nicht angreifen - Simon Schempp landet als bester Deutscher auf Rang 15.

Ole Einar Björndalen hat das erste Biathlon-Gold bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi gewonnen. Der 40 Jahre alte Norweger setzte sich am Samstag im Sprint durch und feierte den siebten Olympiasieg seiner Karriere. Mit nun zwölf Olympia-Medaillen stellte er zudem den Rekord seines Landsmanns und Langläufers Björn Dählie ein.

"Das war für mich heute das beste Rennen in dieser Saison. Ich habe die beste Form", sagte Björndalen in der ARD. Er ist nun der älteste Olympiasieger in einem Einzelrennen. Silber sicherte sich in dem Flutlichtrennen der Österreicher Dominik Landertinger, Bronze ging an den Tschechen Jaroslav Soukup. Björndalen ist nun auch der Topfavorit für das Verfolgungsrennen am Montag. Die leichten Medaillenhoffnungen der deutschen Skijäger erfüllten sich in der 50 Kilometer von Sotschi gelegenen Bergregion nicht. Simon Schempp war als 15. noch der Beste. "Auf der Strecke ist es nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe", bekannte der zweimalige Weltcup-Sieger, der als einziger des deutschen Quartetts ohne Schießfehler blieb.

Deutsche Biathleten in der Einzelkritik
:Unbekömmlich wie zu viel Zuckerwatte

Simon Schempp trifft alle Scheiben, ermüdet aber auf dem Weg ins Ziel. Christoph Stephan bekommt Magenschmerzen und Arnd Peiffer gibt den eingeschüchterten Gummiball. Die deutschen Biathleten beim Sprint in Sotschi in der Einzelkritik.

Von Saskia Aleythe

Erik Lesser aus Frankenhain wurde bei seinem Olympia-Debüt 21. Arnd Pfeiffer enttäuschte nach drei Fehlschüssen als 34. ebenso wie Christoph Stephan auf Rang 58. "Das war total ärgerlich", sagte Ex-Sprintweltmeister Peiffer. "Die drei Fehler sind drei zuviel." "Das hatten wir uns etwas anders vorgestellt", gestand Bundestrainer Mark Kirchner und blickte schon einmal auf den Verfolger am Montag. "Simon und Erik haben eine ordentliche Ausgangsposition, Arnd und Christoph sind zu weit weg."

Björndalen kann noch Dählie übertrumpfen

Der Held des Abends vor den Augen von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin war Björndalen. "Auf der schwierigen Strecke hatte ich ein Super-Gefühl", sagte der Norweger. "Ich hatte das Glück, gute Ski zu haben." Trotz einer Strafrunde nach dem Stehendschießen schaffte er es, dank einer überragenden Schlussrunde auf der extrem schweren Strecke im Biathlon- und Skikomplex "Laura" die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Selbst sein Landsmann und Rivale Emil Hegle Svendsen vermochte ihn als Neunter nicht zu gefährden. Sollte Björndalen in der Verfolgung das achte Gold gewinnen, würde er Dählie als erfolgreichsten Winter-Olympioniken der Geschichte ablösen.

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