Stürmer vom AC Florenz:Mario Gomez hatte Angebot von Real Madrid

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Torjubel bei AC Florenz: Mario Gomez (Foto: dpa)

Der Fußball-Nationalspieler hätte nach eigenen Angaben zu Real Madrid wechseln können. Piotr Trochowski kehrt nach seiner schweren Verletzung auf den Platz zurück. Karl-Heinz Rummenigge nimmt Real Madrid für den Transfer von Gareth Bale in Schutz.

Fußball, Mario Gomez: Torjäger Mario Gomez (AC Florenz) hätte nach eigenen Angaben vom Champions-League-Sieger FC Bayern München zu Real Madrid wechseln können. Der Fußball-Nationalspieler berichtete vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich am Freitag in München von einer Anfrage der "Königlichen". Carlo Ancelotti, Trainer von Real, sei an ihm "interessiert" gewesen, sagte der 28 Jahre alte Angreifer in einem Kicker-Interview.

"Es ehrte mich, weil meine ganze Familie Real-Fans sind. Ich bedankte mich für das Interesse und sagte meinem Berater, dass ich nur nach Florenz wolle", sagte Gomez. Seine Begründung: Wäre er nach Madrid gewechselt, hätte er sich im Angriff mit dem Franzosen Karim Benzema abwechseln müssen. Die Motivation für den Wechsel im Sommer für rund 20 Millionen Euro vom FC Bayern zum AC Florenz sei darin motiviert gewesen, gesetzt zu sein: "Ich will mich noch einmal richtig austoben und nicht bei einem Topverein 50 Prozent der Spiele machen und viele Titel holen. Ich will Samstag-Mittwoch-Samstag spielen", sagte Gomez. Florenz sei dafür der richtige Verein, "auch wenn die Europa League zunächst ein Rückschritt ist".

Fußball, Piotr Trochowski: Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler Piotr Trochowski ist nach seiner schweren Verletzung am Mittwochabend auf den Platz zurückgekehrt. Der 29-Jährige führte eine B-Elf des spanischen Erstligisten FC Sevilla. 70 Minuten lang als Kapitän im Test beim Zweitligaklub FC Córdoba (1:2) an. Trochowski war rund ein Jahr ausgefallen. Der frühere Hamburger hatte sich zunächst wegen eines Knorpelschadens einer Knie-OP unterziehen müssen und danach wegen eines Schienbeinbruchs eine Metallplatte ins Bein einsetzen lassen. Trochowski, der in Sevilla Teamkollege von Marko Marin ist, war im Mai 2011 nach Sevilla gewechselt, wo er seitdem 46 Spiele absolvierte.

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Von Jonas Beckenkamp

Dritte Liga, Wacker Burghausen: Fußball-Drittligist Wacker Burghausen trennt sich nach Medienberichten von Trainer Georgi Donkow. Burghausen ist mit einem Punkt aus sieben Spielen Tabellenletzter, das ist der schwächste Saisonstart seit 20 Jahren. Am vergangenen Mittwoch hatte Burghausen im heimischen Stadion auch gegen den Aufsteiger SV Elversberg verloren (0:1). Donkow (43), früherer Bundesliga-Profi und zehnmaliger Nationalspieler Bulgariens, war 2012 nach einem Jahr als Co-Trainer zum Chefcoach des SV Wacker aufgestiegen. Die erste Saison unter Donkow schloss Wacker noch auf dem achten Tabellenplatz ab.

Dritte Liga, Preußen Münster: Fußball-Drittligist Preußen Münster hat Trainer Pavel Dotchev entlassen. Der 47-Jährige wurde einen Tag nach der 1:3-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart II freigestellt. Das gab der Verein bekannt. Preußen-Präsident Marco de Angelis und Sportvorstand Carsten Gockel teilten dem Deutsch-Bulgaren Dotchev die Entscheidung in einem persönlichen Gespräch am Donnerstagmorgen mit. Fußball-Lehrer Dotchev hatte das Traineramt bei den Preußen im Januar 2012 übernommen und die Mannschaft in die Drittliga-Spitzengruppe geführt. In der aktuellen Spielzeit gewann die Mannschaft nur eine von sieben Begegnungen und belegt in der Tabelle lediglich den 16. Platz unter den 20 Teams. Das 1:3 gegen den VfB war die zweite Heimniederlage nacheinander. Nach Preußen-Angaben wird vorläufig Sportvorstand und Geschäftsführer Gockel das Training der Mannschaft leiten und auch beim Testspiel gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf an diesem Freitag (17.00 Uhr) in Düsseldorf an der Seitenlinie stehen. Das nächste Pflichtspiel der Preußen in der 3. Liga findet erst am 2. Oktober (18.30 Uhr) beim VfL Osnabrück statt.

Fußball, Bale-Transfer: Karl-Heinz Rummenigge hat Real Madrids Präsidenten Florentino Perez im Zusammenhang mit dem 100-Millionen-Rekordtransfer von Gareth Bale in Schutz genommen. "Er ist kein Finanzhasardeur", betonte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München in einem Interview der Tageszeitung tz (Mittwochausgabe). "Ich kenne Florentino Perez gut, er ist ein ausgesprochen seriöser Kaufmann - und auch ausgeschlafen", konstatierte Rummenigge. Die Verpflichtung des Walisers Bale sei auch mit Blick auf das Financial Fairplay "nicht das Problem", sagte Rummenigge und rechnete vor: "Real Madrid hat fünf, sechs Spieler vorher für Wahnsinns-Geld verkauft, zuletzt erst Mesut Özil für 50 Millionen Euro." Da Bale mit seinem Sechsjahresvertrag den spanischen Top-Club pro Jahr "circa 17 Millionen Euro an Abschreibung" koste, sei der Transfer damit für die laufende Saison "mehr als überkompensiert".

Der Finanzexperte Oliver Roth stellte am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin fest, dass der Rekordtransfer nicht auf Kosten der Allgemeinheit gehe. "Natürlich braucht die spanische Wirtschaft jetzt die Unterstützung und die Solidarität der Europäischen Union. Aber es ist nicht so, dass Real Madrid seine Spieler nicht selbst bezahlen kann." Die Schuldenstruktur bei Real sei auf langfristige Tilgung ausgelegt, meinte der ehemalige Fußball-Profi. "Bei Schulden muss man nicht nur den Schuldenstand sehen, sondern man muss auch das Guthaben sehen. Und da hat Real Madrid als einer der reichsten Vereine der Welt 275 Millionen Euro auf der hohen Kante und als Kriegskasse, um beispielsweise solche Transfers stemmen zu können."

Leichtathletik, Usain Bolt: Der Sprinter könnte sich vorstellen, nach den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro seine Karriere zu beenden. "Ich denke, dass wäre ein guter Zeitpunkt aufzuhören - an der Spitze und nachdem ich so lange dominiert habe", sagte der 27 Jahre alte Weltrekordler aus Jamaika am Mittwoch in Brüssel. Dort wird er am Donnerstag sein letztes Rennen in dieser Saison über 100 Meter beim Diamond-League-Finale der Leichtathleten absolvieren. Der schnellste Mann der Welt möchte wie schon 2008 in Peking und 2012 in London auch bei den Sommerspielen in drei Jahren wieder dreimal Gold gewinnen. "Wenn ich zu den Größten wie Muhammad Ali oder Pelé und all den anderen gehören will, muss ich weiter dominieren bis ich aufhöre", sagte Bolt. In der Geschichte der Weltmeisterschaften ist er in Moskau bereits zum erfolgreichsten Athleten aufgestiegen. Mit drei Titelgewinnen über 100 und 200 Meter sowie mit der 4 x 100-Meter-Staffel hat er nun acht Gold- und zwei Silbermedaillen in seiner Erfolgsbilanz stehen.

Basketball-EM: Der frühere Bundestrainer Dirk Bauermann hat mit Polen bei der Europameisterschaft in Slowenien eine überraschend hohe Auftaktniederlage kassiert. Gegen Georgien unterlagen die Polen am Mittwoch in Celje mit 67:84 (22:39). Sie müssen damit angesichts der weiteren Vorrundengegner Tschechien, Kroatien, Titelverteidiger Spanien und Slowenien in der Gruppe C schon um das Erreichen der Zwischenrunde bangen. "Georgien hat verdient gewonnen, weil sie über 40 Minuten besser waren", sagte Bauermann.

In der deutschen Gruppe A zeigten die kommenden Gegner der Auswahl von Bundestrainer Frank Menz enge Spiele auf allerdings niedrigem Niveau. Israel musste sich Außenseiter Großbritannien in Ljubljana unerwartet mit 71:75 (66:66, 30:34) nach Verlängerung geschlagen geben. Die zweite Partie drehte die Ukraine gegen Belgien in den Schlusssekunden und erzielte einen 58:57 (26:36)-Erfolg. Einen überraschenden Fehlstart erwischte in Gruppe D Medaillenanwärter Türkei. Das Team um die NBA-Profis Ömer Asik, Hedo Türkoglu und Ersan Ilyasova verlor gegen Finnland und den früheren Bundestrainer Henrik Dettmann in Koper mit 55:61 (19:32). Die beiden Titelkandidaten Spanien und Griechenland gaben sich hingegen keine Blöße. Die Hellenen dominierten Schweden in Gruppe D beim 79:51 (39:21) nach Belieben, Titelverteidiger Spanien setzte sich ebenso locker mit 68:40 (33:20) gegen Kroatien durch.

Handball, HSV: Champions-League-Sieger HSV Hamburg ist mit einer deftigen Niederlage in die Saison der Handball-Bundesliga gestartet. Die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb verlor am Mittwochabend beim Aufsteiger Bergischer HC mit 27:34 (14:14). Wenige Tage nach der Vereins-WM in Katar und vor dem Spitzenspiel am Samstag beim deutschen Rekordmeister THW Kiel präsentierte sich der HSV in der Endphase der Begegnung müde und ohne Ideen. Domagoj Duvnjak (6 Tore) sowie Hans Lindberg und Matthias Flohr (je 4) waren die besten Werfer beim HSV. Für die Gastgeber traf Viktor Szilagyi (7) am besten. Trainer Schwalb hatte die Begegnung zuvor als "schwerstes Spiel der Saison" bezeichnet, wohlwissend um die Belastung seiner Männer. Immerhin hatten die Hanseaten wegen der Champions-League-Qualifikation gegen die Füchse Berlin und der Vereins-WM sieben Spiele in zehn Tagen zu absolvieren. Und zwei Trainingseinheiten zur Vorbereitung auf das Bundesligaspiel waren dann sicherlich nicht genug. So startete der Gastgeber mit 5:3 (8.) in die Partie, die erste Führung der Hanseaten gelang erst in der zwölften Minute beim 6:5. Danach war das Spiel bis zur Schlussviertelstunde ausgeglichen, ehe der Gastgeber erstmals mit drei Toren auf 22:19 (45.) und dann auf 24:19 (47.) davonzog.

Ski alpin, Felix Neureuther: Gut sieben Wochen vor dem Start in die Olympia-Saison hat Skirennfahrer Felix Neureuther nach seiner Schulter-Operation erstmals wieder auf Schnee trainiert. Mit dem Kommentar "Back on Track" (übersetzt: Zurück auf der Strecke) veröffentlichte der Slalom-Zweite der vergangenen Ski-WM am Mittwoch ein Bild von sich in Trainingsmontur und mit schneebedeckten Hängen im Hintergrund. Ursprünglich sollte Neureuther nach der OP Anfang Juni nur rund zwei Wochen pausieren, bekam dann aber Probleme mit der Wundheilung. Das Trainingslager der Nationalmannschaft in Neuseeland musste der 29-Jährige deswegen absagen. Der erste Weltcup ist am 27. Oktober in Sölden.

Rassismusvorwürfe, Berliner AK: Vertreter des Fußball-Regionalligisten Berliner AK haben schwere Vorwürfe gegen Zuschauer und Ordner des 1. FC Lok Leipzig erhoben. Demnach sollen türkischstämmige Anhänger des Berliner Vereins am Rande der Viertliga-Partie am vergangenen Sonntag zwischen Leipzig und Berlin (0:2) "rassistisch beleidigt, mitunter brutal angerempelt und mit Bier überschüttet worden" sein, wie der Club am Mittwoch mitteilte. Präsidiums-Mitglieder und Familien-Angehörige der Spieler hätten sogar aus dem VIP-Bereich des Bruno-Plache-Stadions fliehen müssen, weil sie bedroht worden seien. Weder Ordner noch Polizei sollen geholfen haben. Der Verein kündigte an, die Faktenlage zu prüfen und auf eine Reaktion vonseiten des Leipziger Clubs und des Nordostdeutschen Fußballverbandes zu warten. Die Leipziger wollten sich am Mittwochabend dazu nicht konkret äußern und wiesen die Vorwürfe zurück. Der Verein wolle sich erst einmal mit den Fangruppen unterhalten und dann reagieren, sagte Lok-Pressesprecher und Präsidiumsmitglied René Gruschka der Nachrichtenagentur dpa.

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