12. Spieltag der Bundesliga:Dortmund patzt in Paderborn

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Nach seinem Treffer zum 0:2 blödelte Marco Reus noch - der Endstand freut die Dortmunder weniger (Foto: dpa)
  • Der FC Bayern vergrößert den Vorsprung zur Konkurrenz auf sieben Punkte - gegen Hoffenheim gelingt ein 3:0.
  • Wolfsburg verliert in Schalke, Gladbach enttäuscht gegen Frankfurt, Leverkusen jubelt in Hannover und Dortmund vergibt den Sieg in Paderborn - Mainz rettet einen Punkt.
  • Hier geht es zu den aktuellen Ergebnissen.

Die Ergebnisse in der Übersicht

Der FC Bayern bleibt für die Konkurrenten in der Fußball-Bundesliga eine Nummer zu groß. Ohne großen Glanz, allerdings auch sehr souverän besiegten die Münchner 1899 Hoffenheim am 12. Spieltag mit 4:0 (2:0) und behaupteten damit ihre überlegene Tabellenführung. Für den siebten Sieg im siebten Heimspiel sorgten Mario Götze (23.), Robert Lewandowski (40.), Arjen Robben (82.) und Sebastian Rode (87.).

Bei mehr Präzision im Abschluss hätte der Double-Gewinner, der zu Beginn in der Abwehr ein wenig wackelte, noch höher gewinnen können. Kurz vor Schluss sah Hoffenheims Adam Szalai (90.) nach einem groben Foul an Dante die Rote Karte.

Auch ohne seine zahlreichen Verletzten, zu denen sich unter der Woche auch Mannschaftskapitän Philipp Lahm gesellt hatte, gelang dem FC Bayern nach der Länderspielpause ein insgesamt ansprechendes Aufwärmprogramm für das Spiel in der Champions League am Dienstag bei Manchester City. Die Begegnung hat aus Münchner Sicht freilich keine sportliche Bedeutung mehr: Für das Achtelfinale im Februar hat sich der deutsche Rekordmeister bereits als Gruppensieger qualifiziert.

Wie groß die personellen Ressourcen des FC Bayern sind, machte dieses Spiel ein weiteres Mal deutlich. Auch der Ausfall von Lahm fiel nicht weiter ins Gewicht. Bei Spielbeginn stand eine gewohnt hochkarätig besetzte Formation auf dem Spielfeld. Die angeschlagenen Manuel Neuer, der Lahm als Kapitän vertrat, und Thomas Müller waren fit geworden, in der 77. Minute kam dann unter tosendem Beifall des Publikums Bastian Schweinsteiger zu seinem ersten Einsatz in einem Pflichtspiel seit dem WM-Finale am 13. Juli. Zum 4:0 durch Rode lieferte der Weltmeister gleich in überragender Manier die Vorarbeit.

Der Torschütze des WM-Endspiels ließ die Münchner dann nach 23 aus ihrer Sicht etwas zähen Minuten zum ersten Mal jubeln, mit einem für den FC Bayern eher untypischen Weitschusstreffer. 25 Metern vor dem Tor nahm Götze Maß und traf in den Winkel. Bis dahin hatte Hoffenheim gut gestanden und seinerseits mutig den Weg zum Tor der Münchner gesucht. Die Abwehr des FC Bayern sah dabei bisweilen nicht gut aus - sie wirkte unkonzentriert, vor allem, wenn die Gäste schnell und direkt spielen konnten.

Hoffenheim hatte ein paar gute Gelegenheiten, um seinerseits in Führung zu gehen, die beste besaß Anthony Modeste gleich in der 9. Minute: Nach einer wunderbaren Kombination über Kevin Volland und Tarik Elyounoussi köpfte der Franzose jedoch aus kurzer Distanz neben das Tor von Neuer. Doch mit zunehmender Spielzeit wurden die Gelegenheiten immer weniger, die Bayern standen weitaus sicherer, wirkten außerdem viel entschlossener im Zweikampf und im Angriff zielstrebiger.

Nach dem sechstem Saisontreffer von Lewandowski hatten die Münchner ausreichend gute Gelegenheiten, um die Führung weiter auszubauen. Im Griff hatte der FC Bayern das Spiel trotz Übergang in der Verwaltungsmodus jederzeit. Hoffenheim, vor diesem Spieltag immerhin Tabellenfünfter, tauchte nur noch sporadisch vor dem Münchner Strafraum auf - und einem auch brandgefährlich: Adam Szalai brachte dabei aber das Kunststück fertig, aus nur vier Metern freistehend Neuers linken Fuß anzuschießen (75.). Robbens Treffer nach Doppelpass mit Lewandowski und Rodes erstes Tor im Bayern-Dress schraubten das Ergebnis in die Höhe.

Der VfL Wolfsburg ist kein "Bayern-Jäger" mehr, Schalke 04 dagegen bereit für den FC Chelsea: Drei Tage vor dem Champions-League-Knaller gegen den Ex-Klub ihres Trainers Roberto Di Matteo beendeten die Königsblauen die beeindruckende Erfolgsserie des zuletzt in acht Pflichtspielen siegreichen Tabellenzweiten durch einen 3:2 (3:1)-Erfolg. Überragender Mann der Schalker, die sich durch den vierten Sieg im siebten Pflichtspiel unter dem neuen Coach an die angestrebten Champions-League-Plätze heranpirschten, war Doppel-Torschütze Eric-Maxim Choupo-Moting (10./22.).

Christian Fuchs erhöhte (25.), Wolfsburg kam durch Ivica Olic (37.) noch in der ersten Hälfte zum Anschlusstreffer. Der zwei Minuten zuvor eingewechselte Nicklas Bendtner (74.) sorgte mit seinem ersten Bundesligator für Wolfsburg noch einmal für Spannung. VfL-Coach Dieter Hecking blieb dennoch auch in seinem neunten Spiel als Bundesliga-Trainer auf Schalke ohne Sieg bei nur zwei Punkten.

Di Matteo hatte vor 60.989 Zuschauern mit einer Fünfer-Abwehrkette in der Grundformation überrascht, die auch Bundestrainer Joachim Löw am Dienstag beim 1:0-Sieg in Spanien angewendet hatte - was aber keineswegs das Signal zu bedingungsloser Defensive war. Zentral begann dabei erstmals nach dreimonatiger Verletzungspause der Brasilianer Felipe Santana, der bereits nach 47 Sekunden Olic wenige Meter vor dem Tor den Ball vom Fuß spitzelte. Die Gastgeber wirkten von der ersten Sekunde an hochkonzentriert und bissig und belohnten sich schnell: Christian Träsch stand nach einem schönen Pass von Marco Höger zu weit von Choupo-Moting entfernt, der ließ VfL-Keeper Diego Benaglio mit einem platzierten Linksschuss keine Abwehrchance.

Dies war sichtlich ein Wirkungstreffer für die Niedersachsen, die einige Minuten brauchten, um sich zu berappeln. Zwar hatten sie die nahezu 100-prozentige Chance zum Ausgleich, als Olic an einer Hereingabe von Ivan Perisic vorbeirutschte (18.), doch dann wurde es bitter: Zunächst war erneut Choupo-Moting nach Vorarbeit von Kevin-Prince Boateng eiskalt gegen Träsch und Benaglio, dann fand ein Freistoß von Christian Fuchs an Freund und Feind vorbei den Weg ins Tor.

Eine Kombination der beiden besten Gästespieler ließ die "Wölfe" wieder hoffen: Perisic bediente Olic, der mit Glück vollstreckte. Hecking verstärkte nach der Pause mit Aaron Hunt für den indisponierten Träsch nominell nochmal die Offensive. Doch von der Angriffs-Power der vergangenen Wochen war bei den "Wölfen" trotz immer größerer Spielanteile lange Zeit wenig zu sehen.

Auch Kevin de Bruyne, mit neun Vorlagen zuvor bester Vorbereiter in Europas Topligen, setzte diesmal kaum Akzente. Zudem hatten die Gäste bei einem knapp am Tor vorbeigeschlenzten Freistoß von Perisic (55.) und einem Abseitstor von Olic (57.) Pech. Während von Schalke offensiv fast gar nichts mehr zu sehen war, stellte Bendtner mit einem Schuss durch die Beine von Schalke-Keeper Ralf Fährmann noch einmal den Anschluss her. Neben Choupo-Moting gefielen bei Schalke vor allem Höger und Boateng. Beim VfL stachen Perisic und Olic heraus.

Borussia Mönchengladbach hat im Kampf um einen Champions-League-Platz in der Fußball-Bundesliga einen herben Rückschlag erlitten. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre unterlag Eintracht Frankfurt mit 1:3 (1:0) und kassierte nach zuvor 18 Pflichtspielen ohne Niederlage die zweite Pleite in Serie. Havard Nordtveit (5.) hatte die Borussia zwar früh in Führung gebracht, doch Marc Stendera (54.), Alexander Meier (57.) und Takashi Inui (73.) besiegelten die erste Gladbacher Heimniederlage seit dem 8. März (1:2 gegen Augsburg). Zu allem Überfluss sah Granit Xhaka Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels (90.+2). Die Eintracht von Trainer Thomas Schaaf stoppte nach zuvor vier Liga-Niederlagen in Serie ihren freien Fall.

Vor 54.010 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park drückten die Gastgeber sofort aufs Tempo und setzten die wacklige Abwehr der Hessen unter Druck. Raffael scheiterte zunächst noch mit einem Schuss am stark reagierenden Eintracht-Schlussmann Felix Wiedwald (5.), wenige Sekunden später ging der fünfmalige deutsche Meister aber in Führung. Nordtveits Schuss wurde von Bastian Oczipka unhaltbar für Wiedwald abgefälscht.

Nach rund 15 Minuten kam aber ein Bruch ins Spiel der Borussia, die Fehlpässe im Spielaufbau häuften sich. Granit Xhaka (Bänder- und Kapselriss im Sprunggelenk) merkte man seine rund vierwöchige Verletzungspause an, der Schweizer Nationalspieler leistete sich einige Ballverluste. Die Frankfurter kombinierten in der Offensive recht gefällig und kamen in der temporeichen Begegnung zu Chancen. Torjäger Meier (17.) und Youngster Stendera (21.) verzogen aber knapp. Meier scheiterte zudem mit einem Freistoß an Yann Sommer (28.). Den Gladbachern boten sich zwar im Umschaltspiel immer wieder Räume, der letzte Pass kam aber oft nicht an. Nach Vorarbeit von Nationalspieler Max Kruse und Raffael verzog Andre Hahn zudem knapp (34.).

Dem ehemaligen Augsburger Hahn bot sich auch nach dem Wechsel die große Möglichkeit zum zweiten Treffer. Nach schönem Zuspiel von Raffael scheiterte er aber an Wiedwald (47.). Die Gladbacher Defensive war weiterhin nicht sattelfest, der Ausfall von Abwehrchef Martin Stranzl (Überdehnung im vorderen Oberschenkelmuskel) machte sich bemerkbar. Sommer verhinderte zunächst gegen Stendera (51.) und Haris Seferovic (53.) den Ausgleich. Bei Stenderas Schuss war der Schweizer dann aber machtlos. Drei Minuten später schockte Meier die Borussia mit seinem siebten Saisontor. Inui traf nach einem Patzer des Gladbacher Torwarts zur Entscheidung. Bei Gladbach überzeugten Korb und Raffael, bei Frankfurt gefielen Stendera und Meier.

Stefan Kießling hat endlich seine Torflaute beendet und damit auch den Negativ-Lauf von Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga gestoppt. Der Werksklub gewann am 12. Spieltag nach einer allerdings nur phasenweise überzeugenden Vorstellung 3:1 (0:0) bei Hannover 96 und zog als Vierter damit in der Tabelle an den Niedersachsen vorbei. Kießling (46.) belohnte sich für seinen großen Einsatz und verwertete nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff eine Hereingabe des gerade zuvor eingewechselten Gonzalo Castro in bester Mittelstürmer-Manier. Nach 859 Minuten ohne Torerfolg war es für den Angreifer der zweite Saisontreffer.

In einer immer hektischer werdenden Partie erhöhte Heung-Min Son für die Mannschaft von Roger Schmidt dann auf 2:0 (58.), ehe nur zwei Minuten später Ceyhun Gülselam der Anschlusstreffer gelang. Der starke Nationalspieler Karim Bellarabi (71.) machte nach einem Konter dann alles klar. Bayer, das zuletzt in der Liga enttäuscht hatte, scheint vor dem Duell um den Gruppensieg in der Champions League gegen den AS Monaco am Mittwoch allmählich wieder seine Form zu finden und kreierte vor allem in der zweiten Hälfte viele Chancen. Dagegen ist der Höhenflug von Hannover vorerst beendet. Nach zuletzt drei Zu-Null-Siegen in Serie mussten die Niedersachsen wieder einen Dämpfer hinnehmen und rutschten auf Platz fünf ab.

Die 40.800 Zuschauer in Hannover sahen zunächst kein wirkliches Spitzenspiel. Zwar waren beide Teams bemüht, konsequent nach vorne zu spielen, viele kleine Fouls und intensive Zweikämpfe verhinderten zunächst jedoch den Spielfluss. Zudem stand 96-Kapitän Lars Stindl 14 Wochen nach seinem Außenbandanriss im rechten Knie zwar wieder in der Startelf, dem Spielmacher war die lange Pause trotz großer Laufbereitschaft aber noch deutlich anzumerken. Und Bayer schaffte es lange nicht, seine schnellen und trickreichen Angreifer wie Bellarabi, Hakan Calhanoglu oder Son richtig in Szene zu setzen.

Wirklich zwingende Torchancen waren deshalb über weite Strecken Mangelware. Kießling, der in der Liga zuletzt am ersten Spieltag getroffen hatte, traf in der zehnten Minute zunächst ebenso nur das Außennetz wie Bellarabi (26.). Auf der Gegenseite vergab Hiroshi Kiyotake die Führung nach einer missglückten Brustrückgabe von Roberto Hilbert - Bayer-Keeper Bernd Leno war aber hellwach und parierte ganz stark. Den Abpraller setzte der überraschte Stindl neben das Tor (33.).

Mit zunehmender Spieldauer bekam Leverkusen dann immer mehr Zugriff auf die Partie und erhöhte das Tempo. Hannover geriet mehr und mehr unter Druck, hielt mit großen Willen und viel Härte dagegen, präsentierte sich aber spielerisch doch recht limitiert. Trotzdem blieben auch die Niedersachsen lange gefährlich, weil sich Bayer in der Defensive immer wieder einige unnötige Konzentrationsschwächen leistete. Hannover hatte in Keeper Ron-Robert Zieler und Stindl seine Besten, bei Leverkusen konnten Kießling und Bellarabi überzeugen.

Sorgenklub VfB Stuttgart
:Am liebsten sechsmal 1:0

25 Gegentore, Tabellenletzter: Der VfB hat genug vom Spektakel der vergangenen Wochen. Der Meister von 2007 sehnt sich nach Langeweile und Kontinuität. Im Hintergrund versucht der Präsident, den Verein zu reformieren.

Von Matthias Schmid

Der FSV Mainz 05 kann nicht mehr gewinnen, der SC Freiburg ist derzeit nicht zu schlagen: Durch das 2:2 (1:1) zwischen den beiden Klubs am 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga hielten beide Serien. Der FSV wartet seit vier Punktspielen auf einen Sieg, der Sport-Club hat seine zurückliegenden vier Pflichtspiele nicht verloren. Junior Diaz (27.) und Stefan Bell (88.) trafen für den FSV, der die zurückliegenden acht Duelle gegen den Sport-Club nicht verloren hat. Jonathan Schmid (30.) und Admir Mehmedi (58.) für den SC, der noch nie in Mainz gewinnen konnte (drei Punkte aus sieben Spielen).

Die 28.157 Zuschauer in der Mainzer Arena sahen in der Anfangsphase überlegene Gastgeber. Die Mainzer, die ohne Julian Baumgartlinger, Philipp Wollscheid, Jonas Hofmann, Christoph Moritz und Todor Nedelew auskommen mussten, drängten mit Tempo auf die frühe Führung. Große Torchancen konnte sich die Mannschaft von Trainer Kasper Hjulmand aber nicht erarbeiten. Es blieb zumeist bei Versuchen aus der Distanz. Die Gäste, bei denen Sascha Riether fehlte, hatten in der Offensive zunächst so gut wie nichts zu bieten. Die Freiburger wirkten unkonzentriert, machten viele Fehler und verloren die meisten Zweikämpfe. Die Mainzer Defensive wurde vor keine großen Probleme gestellt. Nach einer Viertelstunde passten sich die Gastgeber dem Niveau der Freiburger an. Das Spiel plätscherte ohne Höhepunkte vor sich hin.

Das änderte sich nach einer knappen halben Stunde grundlegend. Erst erzielte Costa Ricas WM-Teilnehmer Diaz nach einem Freistoß von Johannes Geis sein zweites Bundesligator. Danach hatten die Mainzer innerhalb von zwei Minuten mehrere gute Chancen auf den zweiten Treffer. Das Tor erzielten aber die Gäste. Nach Vorarbeit Mehmedis war Schmid per Kopf zur Stelle. Es war das zweite Saisontor des Franzosen.

Nach dem Seitenwechsel hatte die Partie zunächst kaum etwas zu bieten. Die Mainzer waren zwar bemüht, stellten die Freiburger Defensive aber vor keine großen Schwierigkeiten. Möglichkeiten gab es auf keiner Seite. Dann schlugen erneut die Freiburger überraschend zu. Der Schweizer WM-Teilnehmer Mehmedi erzielte nach einer Ecke per Kopf sein erstes Saisontor.

Nach dem Rückstand kam von Mainz erst einmal nicht viel. Die Gastgeber hatten zwar mehr Ballbesitz, im Angriff fehlte aber die Durchschlagskraft. Der FSV schaffte es nicht, gefährlich vor das Freiburger Tor zu kommen. Der SC versuchte seinerseits mit Kontern für die Vorentscheidung zu sorgen. In der 76. Minute vergab FSV-Stürmer Shinji Okazaki die Chance zum Ausgleich. Als alles nach einer Niederlage aussah, gelang doch noch das 2:2. Nach einer Ecke setzte Okazaki den Ball an die Latte, Bell stand goldrichtig. Beste Spieler aufseiten der Mainzer waren Torschütze Diaz und der bemühte Südkoreaner Ja-Cheol Koo. Bei den Freiburgern konnten die beiden Torschützen Schmid und Mehmedi überzeugen.

Vizemeister Borussia Dortmund bleibt auch nach dem zwölften Spieltag im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga. Im Westfalen-Derby verspielte der BVB gegen seine "Filiale" SC Paderborn eine 2:0-Halbzeitführung und musste sich letztlich mit dem enttäuschenden 2:2 zufrieden geben. Zudem zittert die Borussia um Nationalspieler Marco Reus, der offenbar schwerer verletzt ausgewechselt wurde. Der Überraschungs-Aufsteiger Paderborn, der mit vier Ex-Dortmundern in der Startelf angetreten war, liegt durch das Remis weiter vor der Borussia. Pierre-Emerick Aubameyang (12.) und Reus (45.+1) trafen für den BVB, der gegen den zunächst ungewohnt ängstlich auftretenden SCP lange keine Probleme hatte, das Spiel nach dem Anschlusstreffer von Lukas Rupp (60.) aber aus der Hand gab. Mahir Saglik (81.) traf zum 2:2.

Paderborns Trainer André Breitenreiter wartete gegenüber der 0:3-Niederlage beim FC Augsburg mit gleich fünf Änderungen in der Startelf auf. Vor allem die Hereinnahmen von Rafael Lopez, Florian Hartherz und Idir Ouali überraschten. An den ersten elf Spieltagen waren die drei Profis zusammen auf nur 108 Minuten Einsatzzeit gekommen. Für den spanischen Neuzugang Lopez war es sogar das Bundesligadebüt. Bei Dortmund musste Coach Jürgen Klopp den verletzten und ohnehin gesperrten Sokratis sowie kurzfristig auch Sven Bender (Hüftprellung) ersetzen, Matthias Ginter und Ilkay Gündogan rückten in die Mannschaft.

Erwartungsgemäß bestimmte der BVB die Anfangsphase vor 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Paderborner Arena. Die Gastgeber standen dicht gestaffelt, überließen Dortmund bereitwillig den Ball und warteten auf Fehler. Nach einer ersten Chance von Reus (3.) war es allerdings der Vizemeister, der eine Unaufmerksamkeit auf der rechten Abwehrseite des SCP nutzte - Aubameyang drückte die präzise Flanke von Erik Durm über die Linie.

Auf der Gegenseite hätte der zum Stürmer umfunktionierte Flügelflitzer Süleyman Koc fast einen Ballverlust von Reus genutzt, scheiterte alleine vor BVB-Keeper Roman Weidenfeller (19.). Davon abgesehen blieben aber vor allem die Dortmunder gefährlich, die zielsicher die Lücken in der Paderborner Abwehr aufdeckten. Nach Pass von Reus schob Aubameyang den Ball am langen Pfosten vorbei (25.).

Trotz des Rückstands blieb der SCP bei seiner defensiven Grundeinstellung, bot aber zu viele Freiräume. Die verletzungsbedingte Auswechslung von Kapitän und Ex-Borusse Uwe Hünemeier destabilisierte die Abwehr weiter, sodass Reus kurz vor dem Pausenpfiff einen klugen Pass von Aubameyang zum zweiten Treffer nutzte. Auch nach der Pause waren es vor allem die beiden Torschützen, die als beste Dortmunder für Konfusion in der Abwehr der Gastgeber sorgten. Der Gabuner Aubameyang scheiterte an Torwart Lukas Kruse (56.). Ansonsten fiel den Gästen aber nicht mehr viel ein, vor allem über die rechte Seite gegen den guten Linksverteidiger Hartherz kam kaum ein Angriff zustande. Rupp bestrafte die zuehmende Lethargie mit dem Anschlusstreffer, Saglik mit dem Ausgleich.

Das Spiel war jetzt von zunehmender Hektik geprägt, die in der Verletzung von Reus gipfelte. Das Foul des Ex-Dortmunder Marvin Bakalorz sorgte sowohl bei Klopp als auch bei Breitenreiter am Spielfeld für Ärger. Beste Spieler auf Seiten des BVB waren die beiden Torschützen Reus und Aubameyang. Bei Paderborn überzeugten Rupp und Hartherz.

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