2. Liga:1860 rutscht weiter in die Krise

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Stuttgarts Berkay Özcan (l) im Zweikampf gegen Münchens Daylon Claasen. (Foto: Deniz Calagan/dpa)

Der TSV 1860 München verliert in Stuttgart, kurz vor Schluss wird der Mannschaft das Ausgleichstor aberkannt. Löwen-Fans werfen Feuerwerkskörper auf den Platz und sorgen für eine Unterbrechung.

Der TSV 1860 München hat die nächste Niederlage in der 2. Fußball-Bundesliga kassiert und sich noch tiefer in die Krise manövriert. Beim VfB Stuttgart kassierten die Löwen am Freitag ein 1:2 (1:2) und damit die vierten Niederlage in Serie. Für Trainer Kosta Runjaic wird die Situation immer prekärer. Berkay Özcan (6. Minute) und Simon Terodde (18.) erzielten vor 55 100 Zuschauern die Tore für die Schwaben. Levent Aycicek (36.) traf in der hart umkämpften und aggressiv geführten Partie für die Münchner. In der Tabelle droht am Wochenende der Absturz in die Abstiegszone.

"Wir haben Charakter gezeigt", meinte Runjaic. "Nach den schnellen und unnötigen Gegentreffern vor so einer Kulisse zurückzukommen, das war bemerkenswert." Auch Kapitän Jan Mauersberger hob bei Sky den Auftritt nach den frühen Gegentoren hervor. "Ich glaube, die Körpersprache war okay." Er räumte zugleich aber ein: "Auch in diesem Spiel haben wir mehr Fehler gemacht als der Gegner."

Bei der Heim-Blamage jüngst gegen Düsseldorf (1:3) hatte sich 1860 mit einer schwachen ersten Halbzeit aller Siegchancen beraubt. Auch in Stuttgart ging der Beginn in Hose: Schon nach knapp sechs Minuten verlor Daylon Claasen am Strafraum den Ball an Carlos Mané, welcher Özcan steil bediente. Der 18-Jährige ließ Torhüter Jan Zimmermann mit einem Haken aussteigen und schob ein. Gut zehn Minuten später konnte Keeper Zimmermann einen Kopfball von Christian Gentner nicht entscheidend entschärfen, und Terodde staubte ab.

Runjaic war schon wieder früh bedient. Dabei hatte er sein Team gleich auf sechs Positionen verändert und unter anderem Verteidiger Rodnei, die Mittelfeldspieler Romuald Lacazette und Victor Andrade sowie Zweitliga-Debütant Florian Neuhaus in die Startelf beordert. Die gegen Düsseldorf enttäuschenden Routiniers Michael Liendl und Kai Bülow sowie Youngster Marnon Busch reisten nicht mit nach Stuttgart.

Die TSV-Bosse wollten in Schwaben ein Aufbäumen sehen gehen die Talfahrt in der 2. Liga - und tatsächlich gaben sich die Spieler nach dem frühen Schreck nicht auf. Vor der Pause sorgte Aycicek mit einem Freistoß aus etwas mehr als 20 Metern knapp über die Mauer für den Anschlusstreffer - Torwart Mitch Langerak macht sich vergeblich lang.Nach einer Verzögerung - im 1860-Fanblock wurden Bengalos abgebrannt - ging die zweite Halbzeit los, und die Partie wurde ruppiger. Etliche Fouls prägten das Geschehen, dazu unterliefen beiden Teams immer wieder Ballverluste. Als die Hausherren 20 Minuten vor Schluss den Druck erhöhten, hatten die Sechziger mehrfach Glück: Terodde und Mané etwa schoben den Ball innerhalb von Sekunden zweimal an der Linie entlang, aber nicht ins Tor (72.), dann köpfte Mané vorbei (74.).

Nachdem die Stuttgarter ihre Chancen nicht nutzten, köpfte in der zweiten Minute der Nachspielzeit tatsächlich noch TSV-Profi Nico Karger den Ball ins Tor. Aber Schiedsrichter Arne Aarnink pfiff die Szene wegen angeblichen Abseits ab - eine Fehlentscheidung. "Das war das ganz große Pech", kommentierte Runjaic die finale Aktion.

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