2. Fußball-Bundesliga:Paderborn zieht mit Fürth gleich - Köln siegt

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Jubel im roten Auswärtstrikot: Der SC Paderborn freut sich über das 2:0 durch Mahir Saglik. (Foto: dpa)

Mit einem späten Treffer sichert sich Spitzenreiter 1. FC Köln drei wichtige Punkte im Aufstiegskampf gegen den TSV 1860. Der SC Paderborn fährt gegen den FSV Frankfurt einen ungefährdeten Sieg ein und hat nun genauso viele Punkte wie der Tabellenzweite Greuther Fürth.

Der SC Paderborn in der Bundesliga - mit dieser Vorstellung dürfen sich die Fußball-Fans so langsam vertraut machen. Im Rennen um den Aufstieg waren die Ostwestfalen am 28. Spieltag der große Gewinner. Während die Konkurrenz sich gegenseitig die Punkte abnahm, zog Paderborn durch ein souveränes 3:1 (1:0) beim FSV Frankfurt nach Punkten mit der Zweitplatzierten SpVgg Greuther Fürth gleich.

Matchwinner für Paderborn war wieder einmal Torjäger Mahir Saglik, der mit einem Doppelpack (52. und 55./Foulelfmeter) seine Saisontreffer Nummer 13 und 14 erzielte. Sturmpartner Elias Kachunga (17.) hatte den SC zuvor bereits in Führung gebracht. Mit nun 51 erzielten Treffern stellt Paderborn gemeinsam mit Fürth die stärkste Offensive der Liga.

FC gewinnt dank Treffer in Minute 85

Ein spätes Tor von Bard Finne hat dem 1. FC Köln einen wertvollen Sieg im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga beschert. Der Tabellenführer gewann beim TSV 1860 München mit 1:0 (0:0) und geht nach dem umjubelten Dreier mit einem Sechs-Punkte-Vorsprung auf das Verfolger-Duo Greuther Fürth und SC Paderborn in die letzten sechs Spiele.

Vor 33 600 Zuschauern traf der zur zweiten Hälfte eingewechselte Finne in der 85. Minute. In einem ansehnlichen Spiel hätten die Löwen einen Traumstart erwischen können. Yuya Osako prüfte Timo Horn, im Nachsetzen köpfte Moritz Stoppelkamp zu schwach. Der FC-Schlussmann konnte erneut parieren (3.). Die besten Kölner Offensivaktionen waren zunächst Distanzschüsse von Patrick Helmes (14.) und Kazuki Nagasawa (15.).

Nach der Pause wollte der Tabellenführer mehr. Finne vergab die erste Topchance (50.). Danach scheiterte Adam Matuschyk an Gabor Kiraly (55.). Der 1860-Torwart parierte auch einen Fallrückzieher des eingewechselten Anthony Ujah (81.). Bei Finnes Schuss aus spitzem Winkel war aber auch der Ungar machtlos.

Bielefeld verpasst Sieg gegen Aalen

Arminia Bielefeld konnte beim torlosen Remis gegen VfR Aalen keinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf landen. Allerdings fehlte dem Gastgeber in der Fußball-Zweitligapartie vor 13 137 Zuschauern auch das Glück. Nach einer weitgehend schwachen Partie drehten die Bielefelder in der Schlussphase mächtig auf und hatten eine Reihe von hochkarätigen Chancen. Dabei traf Marc Lorenz (73.) den Innenpfosten und zwei Minuten köpfte später Felix Burmeister nur gegen das Lattenkreuz.

Die Bilanz von Bielefelds neuem Trainer Norbert Meier hat sich damit nicht wesentlich verbessert: In sechs Spielen unter seiner Regie holte die Arminia erst fünf Punkte. Das Leistungsniveau entsprach vor allem in der ersten Hälfte dem Platz der beiden Kontrahenten im Tabellenkeller. Flüssige Spielzüge und spannende Torszenen waren zunächst selten. Erst Aufregung gab es erst in der 25. Minute um ein Foul des Aalener Daniel Buballa an Sebastian Hille an der Sechzehnerlinie, das die Bielefelder im Strafraum gesehen haben wollten. Der Referee entschied jedoch auf Strafstoß: Der Schuss von Fabian Klos wurde zur Ecke abgefälscht. Die Gäste hatten nur eine Torchance vor der Pause durch Robert Lechleiter (30.), der von halb links abzog und an Arminia-Keeper Stefan Ortega scheiterte.

Der 1. FC Kaiserslautern hat mit Blick auf die Aufstiegsplätze der 2. Liga wichtige Punkte verschenkt. Die Pfälzer kamen durch ein allerdings umstrittenes Tor des Karlsruher SC im Verfolgerduell durch Dima Nazarov (89.) über ein 2:2 (0:1) nicht hinaus. Damit wahrte der FCK dennoch seine Chance auf einen der Spitzenplätze. Der Rückstand der Roten Teufel auf Platz drei beträgt drei Zähler, für die Badener sind es schon fünf Punkte. Manuel Torres (26.) hatte den KSC vor 27.522 Zuschauern im ausverkauften Wildpark-Stadion sogar zunächst in Führung gebracht, bevor Simon Zoller die Begegnung mit einem Doppelpack (53. und 67.) in der zweiten Halbzeit zunächst drehte.

Taktik und Vorsicht prägten die Begegnung in der Anfangsphase, in der sich keine der beiden Mannschaften Vorteile erkämpfen konnte. Mit zunehmender Spieldauer kam der FCK immer besser ins Spiel, blieb jedoch in der Offensive allzu berechenbar und entsprechend harmlos. Der erste Treffer gelang somit den Badenern, als Torres den Gäste-Keeper Tobias Sippel mit einem gefühlvollen Heber überwand. Wie das 1:0 fiel auch der Ausgleich völlig überraschend. Eine Flanke von Florian Dick fand Zoller, der wuchtig einköpfte.

Auch in der Folge fanden die Lauterer keinen rechten Zugriff auf die Begegnung, erneut Torres vergab die KSC-Chance zum Führungstreffer. Der gelang schließlich den Roten Teufeln: Wie aus heiterem Himmel nutzte erneut Zoller seine Chance aus kurzer Distanz zum 2:1. Torres und Reinhold Yabo waren die besten Karlsruher. Aufseiten der Lauterer verdienten sich Torschütze Zoller und Chris Löwe die Bestnoten.

Der VfL Bochum konnte endlich wieder zuhause jubeln. Gegen Erzgebirge Aue gewannen die Westfalen 1:0 (0:0). Es war erst der dritte Sieg der schlechtesten Heimmannschaft der Liga im eigenen Stadion. Den entscheidenden Treffer erzielte Richard Sukuta-Pasu (50.). Damit hat der VfL sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. 10.225 Zuschauer erlebten eine ereignisarme erste Halbzeit, geprägt von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld und fast ohne Strafraumszenen. Zur zweiten Hälfte blieb Bochums Torhüter Andreas Luthe in der Kabine. Der 27-Jährige hatte zuvor einen vom Pfosten abgeprallten Ball an den Kopf bekommen.

Doch nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff gab es großen Jubel bei den Bochumern: Sukuta-Pasu bekam im Strafraum mit dem Rücken zum Tor zu viel Zeit geschenkt, drehte sich und traf per Flachschuss. Im Anschluss gab es sogar noch Möglichkeiten, die Führung auszubauen: Piotr Cwielong traf nach sehenswertem Fallrückzieher die Latte (64.). Kurz vor Schluss ging auch Luthe-Ersatz Michael Esser k.o., als er einen Schuss von Thomas Paulus an den Kopf bekam (89.).

Der 26-Jährige spielte aber weiter. Für Aue war es die erste Niederlage seit drei Spielen. Der Vorsprung der Sachsen auf den Relegationsplatz beträgt trotz aber immer noch sieben Punkte. Beste Bochumer waren Torschütze Sukuta-Pasu und Florian Jungwirth, bei Aue fielen Guido Kocer und Torwart Martin Männel auf.

Der FC St. Pauli hat seine Chance auf die Rückkehr in die Bundesliga gewahrt. Im Spitzenspiel kamen die Hamburger am Freitagabend nach einem Rückstand noch zu einem 2:2 (0:0) gegen Mitkonkurrent SpVgg Greuther Fürth.

Dynamo Dresden konnte im Abstiegskampf erneut nur einen Zähler verbuchen. Gegen das Überraschungsteam des SV Sandhausen reichte es für die Sachsen als Tabellen-16. nur zu einem 0:0. Keine Tore gab es auch in der Partie zwischen Fortuna Düsseldorf und dem FC Ingolstadt.

St. Paulis Markus Thorandt traf in der 86. Minute zum Endstand für die Hamburger, die durch Sebastian Schachten (66.) in Führung gegangen waren. Fürths Benedikt Röcker (75.) und Ilir Azemi (78.) hatten zwischenzeitlich das Spiel auf den Kopf gestellt. 28087 Zuschauer am Millerntor sahen besonders vor der Pause eine hochklassige Begegnung. Fürth machte über die Flügel viel Druck und hatte die besseren Chancen, St. Pauli lauerte auf Konter.

Einen kuriosen Beginn erlebte Fürths Daniel Brosinski: Erst köpfte der Mittelfeldspieler ans eigene Lattenkreuz (2.), dann traf er auf der Gegenseite den Querbalken (4.). Die beste Chance der auf fünf Positionen veränderten Gastgeber hatte John Verhoek, der in der 27. Minute am leeren Tor vorbei köpfte. Nach der Pause wurde die Partie hektischer - und torreicher. Schachtens Abstauber aus fünf Minuten konterten die Fürther in der Schlussphase mit einem Doppelschlag. Doch der Traum vom Auswärtssieg hatte nur acht Minuten Bestand.

Düsseldorfs Benschop trifft den Inntenpfosten

Dynamo startete engagiert in die Partie, konnte Sandhausen aber in der ersten Hälfte nur selten in Bedrängnis bringen. Gäste-Coach Alois Schwartz musste sich an seinem 47. Geburtstag keine größeren Sorgen machen, dass sein Team vom Erfolgsweg abkommen würde. Nur offensiv brauchte Sandhausen Anlaufzeit - erst nach einer halben Stunde wurde der Druck größer. Ein Tor wollte aber nicht gelingen. In der zweiten Halbzeit investierte Dresden mehr - wurde aber nicht mit dem Siegtreffer belohnt.

Fortuna Düsseldorf knüpfte gegen Ingolstadt an die dürftigen Leistungen der vergangenen Wochen an und wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg. Die Gäste aus Bayern agierten verhalten - entsprechend mäßig war die Partie. Die Hausherren fanden kein rechtes Mittel. Gefährlich wurde es in der 44. Minute, als Charlison Benschop den Innenpfosten traf. Nach dem Seitenwechsel intensivierte die Fortuna die Offensivversuche - für den ersehnten Sieg reichte es aber nicht.

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