2. Bundesliga:1860-Sportdirektor Poschner tritt zurück

Gerhard Poschner tritt als Sportdirektor des TSV 1860 München zurück. (Foto: dpa)
  • Sportdirektor Gerhard Poschner hat seinen Vertrag beim TSV 1860 München gekündigt.
  • In einem offenen Brief an die Medien wirft er seinem Ex-Klub vor, dass seine weiteren Bemühungen "ohne jede Chance auf Erfolg" gewesen wären.

Deshalb geht Poschner

Sportdirektor Gerhard Poschner hat der Posse um seine Person bei Fußball-Zweitligist 1860 München ein Ende gesetzt. Wie der 45-Jährige am Donnerstag in einem offenen Brief an die Medien mitteilte, hat er seinen Vertrag bei den Löwen "außerordentlich fristlos gekündigt".

Poschner war vom mittlerweile ebenfalls ausgeschiedenen Präsidium die Hauptschuld für die völlig missratene vergangene Saison zugewiesen worden. Kürzlich wurde er deshalb von der neuen Klubspitze mit Zustimmung von Investor Hasan Ismaik vom Geschäftsführer Sport zum Sportdirektor degradiert.

Poschners Brief im Wortlaut
:"Ohne jede Chance auf Erfolg"

Gerhard Poschner wirft als Geschäftsführer des TSV 1860 München hin. In einem Abschiedsschreiben kritisiert er die Vereinsführung - hier der Wortlaut.

"Ich habe aufgrund der Vorkommnisse in den letzten Wochen und der belasteten Beziehung zu der Vereinsführung, die nicht von mir zu vertreten ist, endgültig die Gewissheit erlangt, dass meine Bemühungen letztlich ohne jede Chance auf Erfolg sein werden", begründete Poschner seinen Schritt.

Poschner schließt mit Spitze gegen den Verein

Er hinterlasse jedoch ein bestelltes Feld: "Viele Dinge sind vorbereitet und müssen teilweise nur noch umgesetzt werden." Poschner schloss mit einer Spitze in Richtung 1860, indem er dem Klub "jene Strukturen, die ein professionelles und erfolgsorientiertes Arbeiten ermöglichen", wünschte.

Der frühere Bundesligaprofi (VfB Stuttgart, Borussia Dortmund, 1860) hatte seinen Posten als Sportchef im April 2014 übernommen. Bei seinen Entscheidungen fehlte ihm jedoch das Glück, vor allem seine Transferpolitik erntete teilweise heftige Kritik. In dieser Transferperiode verpflichtete der deutsche Meister von 1966 auch wegen seiner weiter angespannten finanziellen Lage lediglich drei neue Spieler.

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