Wiederaufnahme der Verhandlungen:Iran stimmt Gesprächen über Atomprogramm zu

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Teheran will wieder über das umstrittene Atomprogramm diskutieren, noch im Januar sollen die Verhandlungen mit dem UN-Sicherheitsrat stattfinden. Iran hat gute Gründe, den Gesprächsfaden nicht ganz abreißen zu lassen.

Iran hat Gesprächen über sein umstrittenes Atomprogramm zugestimmt. Wo und wann genau die Beratungen mit Vertretern von USA, Russland, China, Deutschland, Großbritannien und Frankreich stattfinden sollen, ließ der iranische Chefunterhändler Said Dschalili offen. "Wir haben zugestimmt, dass diese Gespräche noch im Januar stattfinden sollen, aber bis jetzt wurden die Details noch nicht festgelegt", sagte er während eines Besuchs in Indien.

Teheran begrüßte die Bereitschaft der 5+1-Gruppe zur Wiederaufnahme der Verhandlungen. Der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland seien vor sechs Monaten Vorschläge zur Kooperation unterbreitet worden, sagte Dschalili. Kürzlich habe sich die Gruppe bereit erklärt, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. "Wir begrüßen ihre Rückkehr zu den Diskussionen. Wir hoffen, dass sie mit einem konstruktiven Ansatz kommen und nicht die vergangenen Fehler wiederholen", sagte Dschalili. Er betonte, Iran sei entschlossen, "seine Rechte zu verteidigen".

Derzeit laufen Gespräche über eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Teheran und der 5+1-Gruppe, die durch die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton vertreten wird. Bei den letzten Gesprächen im vergangenen Juni in Moskau hatte Iran die Forderungen nach Aussetzung der Uran-Anreicherung auf einen Grad von 20 Prozent zurückgewiesen.

Der UN-Sicherheitsrat hatte Iran in mehreren Resolution aufgefordert, die Uran-Anreicherung umgehend auszusetzen. Der Westen verdächtigt Iran, unter dem Deckmantel seines zivilen Atomprogramms am Bau einer Bombe zu arbeiten. Teheran weist die Vorwürfe zurück und pocht auf sein Recht zur Nutzung der Atomenergie. Israel betrachtet eine iranische Atombombe als Bedrohung seiner Existenz.

In mehreren Verhandlungsrunden im vergangenen Jahr war kein Durchbruch gelungen. Ganz abreißen lassen wollte den Gesprächsfaden aber keine Seite, zumal die USA und Israel gedroht haben, eine atomare Aufrüstung Irans notfalls mit Gewalt zu verhindern.

© Süddeutsche.de/Reuters/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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