Vor Treffen mit Trump:Kim soll drei Top-Militärs abgesetzt haben

  • Die drei obersten Militärs Nordkoreas sind offenbar entmachtet und durch jüngere Getreue von Machthaber Kim ersetzt worden.
  • US-Regierungsvertreter vermuten den Grund in dem geplanten Gipfeltreffen Kims mit US-Präsident Trump.

Wenige Tage vor einem historischen Treffen von Machthaber Kim Jong-un mit US-Präsident Donald Trump soll Nordkorea seine drei obersten Militärs von ihren Posten entfernt haben. Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, bestätigte den Vorgang und bezog sich dabei auf eine Meldung der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap.

Die Agentur hatte berichtet, die drei Personen seien Verteidigungsminister Pak Yong-sik, Generalstabschef Ri Myong-su sowie Kim Jong-gak, Direktor des allgemeinen politischen Büros der Armee. Die drei seien offenbar durch jüngere, Kim-treue Militärs ersetzt worden, berichtet der US-Nachrichtensender CNN. Die Absetzung von Kim Jong-gak war demnach bereits zuvor in nordkoreanischen Staatsmedien gemeldet worden.

Ein Sprecher des südkoreanischen Vereinigungsministeriums sagte am Montag, Seoul beobachtete die jüngsten Entwicklungen. Sollten sich die umfassenden Neubesetzungen bestätigen, sei der Schritt als ungewöhnlich zu werten.

US-Regierungsvertreter gehen davon aus, dass es in der nordkoreanischen Armee zu Meinungsverschiedenheiten über den Kurs von Staatschef Kim in Bezug auf Südkorea und die USA gekommen ist. Kim und US-Präsident Trump wollen sich am 12. Juni in Singapur treffen. Der zwischenzeitlich abgesagte Gipfel werde nun doch stattfinden, hatte Trump am Freitag überraschend verkündet.

US-Verteidigungsminister Jim Mattis sagte allerdings am Sonntag, der Weg zu dem Gipfeltreffen werde holprig. Der Druck auf Nordkorea werde erst dann gelockert, wenn das Land überprüfbare und unumkehrbare Schritte hin zu atomarer Abrüstung gehe. Die UN-Resolutionen zu Nordkorea würden zunächst in Kraft bleiben.

© SZ.de/AFP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Nordkorea-Gipfel
:Trumps Dealmaker-Image - nur ein Mythos

Am 12. Juni will US-Präsident Trump auf Kim Jong-un treffen und sich als bester Verhandler aller Zeiten präsentieren. Zehn Gründe, warum er das nicht ist.

Von Thorsten Denkler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: