Nordkorea hat angekündigt, seine Pläne, die Gewässer um das US-Außengebiet Guam anzugreifen, bis Mitte August abschließen zu wollen. Dabei sollten Mittelstreckenraketen in die Gewässer etwa 30 bis 40 Kilometer entfernt von der Insel geschossen werden, erklärte der Befehlshaber des nordkoreanischen Raketen-Kommandos, General Kim Rak-gyom, in einer Mitteilung, die über die staatliche Nachrichtenagentur KCNA verbreitet wurde.
Die Pläne würden dem Befehlshaber der Nuklearwaffen-Einheit übergeben und es würde dann auf dessen Befehle gewartet werden, so Kim. Guam solle in "ein historisches Feuer gehüllt" werden.
Nordkorea werde zudem die Sprache und das Verhalten der USA genau im Auge behalten, hieß es in einer Mitteilung. Nur "absolute Stärke" könne bei jemanden, der "bar jeder Vernunft" sei wie Trump, etwas bewirken. Trumps Aussage, dass Nordkorea bei weiteren Drohungen von "Feuer und Zorn" getroffen würde, sei ein "Haufen Unsinn", hieß es in der Mitteilung weiter.
Trump brüstet sich mit US-Atomwaffenarsenal
Die genauen Pläne aus Pjöngjang folgten auf widersprüchliche Aussagen von Trump und Mitarbeitern der US-Regierung, wie mit Nordkorea weiter verfahren werden solle. Trump pries einen Tag nach seiner Ankündigung die atomare Vormachtstellung der USA. Eine seiner ersten Anordnungen als Präsident sei es gewesen, das Arsenal zu erneuern und zu modernisieren, weshalb dieses "nun viel stärker und mächtiger als jemals zuvor" sei, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter.
Einen Tag nach dem US-Präsidenten drohte auch Verteidigungsminister James Mattis dem Regime: Nordkorea solle jegliche Pläne aufgeben, die "zum Ende seines Regimes und der Vernichtung seines Volks führen" würden, sagte Mattis am Mittwoch. Auf jede Aktion von Nordkorea könnten die USA deutlich härter reagieren. Pjöngjang werde jedes Wettrüsten oder jeden Konflikt verlieren, den es starte - denn die militärische Macht der USA und ihrer Verbündeten sei die robusteste auf der Welt.
Nachbar Südkorea droht und ruft Nationalen Sicherheitsrat zusammen
Das südkoreanische Militär warnt Nordkorea, Seoul und Washington würden "strikt und stark" auf einen militärischen Schlag reagieren. Die US- und südkoreanischen Streitkräfte seien auf jegliche Art der Provokation aus Nordkorea vorbereitet, sagte ein Sprecher des Generalstabs. Nähere Angaben dazu machte er jedoch nicht. Am Donnerstagnachmittag soll der Nationale Sicherheitsrat Südkoreas zu einer Krisensitzung zusammentreten.
Guam ist seit 1898 Außengebiet der Vereinigten Staaten. Etwa 160 000 Menschen leben auf der Insel, 7000 davon sind als Einsatzkräfte des US-Militärs dort stationiert: Es gibt zwei bedeutende Militärstützpunkte, den Luftwaffenstützpunkt Andersen im Norden der Insel und eine zur Marine gehörende Basis im Süden. Dazwischen liegt ein Touristenbezirk mit Hotelanlagen und Resorts.