Die italienische Polizei hat am Dienstag in der südlichen Region Apulien eine islamistische Zelle zerschlagen, die zu Selbstmordanschlägen aufgerufen haben soll. Das melden mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft von Bari. Auf ihre Anordnung hin würden in Italien und dem Ausland sechs Haftbefehle wegen internationalem Terrorismus und Anstachelung zum Rassenhass vollstreckt, erklärten die Carabinieri.
Nach Angaben der Ermittler hatte die Zelle enge Verbindungen zu international gesuchten Extremisten. Zudem habe sie gegen Juden und "ungläubige Staaten" wie Italien und die Vereinigten Staaten gehetzt.
Den Verdächtigen wird vorgeworfen, im Internet zum Dschihad (Heiligen Krieg) und zu Selbstmordanschlägen in Europa und anderen Ländern aufgerufen zu haben. In Justizkreisen hieß es ergänzend, die Polizei vermute die Gesuchten in der Lombardei, auf Sizilien und in Puglia. Mindestens eine Person halte sich in Belgien auf.
Die Nachrichtenseite tagessschau.de meldet hingegen unter Berufung auf italienische Medien, die Verdächtigen seien gefasst. Vier von ihnen sollen den Ermittlern in Italien ins Netz gegangen sein, zwei weitere im europäischen Ausland. Demnach handele es sich bei den Verhafteten um fünf Tunesier und einen Marokkaner, alle im Alter zwischen 40 und 50 Jahren. Ob sie ihn Verbindung mit demTerrornetzwerk al-Qaida stehen, ist noch nicht geklärt.
Darüber hinaus berichtet der Reporter der Nachrichtenseite, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bari seien schon seit sechs Jahren gelaufen. Die italienische Polizei sei den Islamisten vor allem durch die Überwachung von Internet-Cafés und Telefonläden auf die Spur gekommen.