Terrorgefahr in den USA:US-Behörde warnt vor Anschlägen in New York und Washington

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Kurz vor dem zehnten Jahrestag der Anschläge vom 11. September schlägt die Heimatschutzbehörde Alarm: Islamisten sollen Bombenanschläge in New York und Washington planen. Drei Verdächtige sind möglicherweise in die USA eingereist - die Polizei erhöht die Sicherheitsvorkehrungen.

Kurz vor dem zehnten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 haben die US-Behörden vor Terrorangriffen gewarnt. Es gebe eine "spezifische, glaubhafte, aber unbestätigte Information über eine Bedrohung", erklärte das US-Heimatschutzministerium. Material, das Spezialkräfte bei der Tötung von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden sichergestellt hatten, deuteten darauf hin, dass das Terrornetz "an wichtigen Daten Interesse gezeigt hat, wie dem 11. September 2011".

New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg sagte auf einer spontan einberufenen Pressekonferenz: "Es gibt glaubhafte Informationen, dass Terroristen einen Plan ausgeheckt haben."

"Das geheimdienstliche Bild ist noch nicht vollständig"

Dem Fernsehsender CNN zufolge scheint sich die "mögliche Verschwörung auf New York und Washington zu konzentrieren." Das Komplott drehe sich möglicherweise um drei Personen, die in die USA eingereist sein könnten, berichtete CNN unter Berufung auf einen hochrangigen US-Regierungsbeamten. Weiter hieß es, dass es sich bei der Bedrohung um eine Autobombe handeln könne, "aber das geheimdienstliche Bild ist noch nicht vollständig".

Laut dem Fernsehsender ABC reisten die Verdächtigen aus Afghanistan ein und legten mindestens einen Zwischenhalt ein, möglicherweise in Iran. Einer der Eingereisten sei US-Bürger, berichtete der Sender unter Berufung auf einen US-Behördenvertreter. Das Wall Street Journal berichtete unter Berufung auf einen Anti-Terror-Beamten, dass Extremisten aus Pakistan mit Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida Anschläge mit Autobomben in den USA planen könnten.

Das Heimatschutzministerium rief die US-Bürger vor dem Wochenende zur Vorsicht auf. Die Bedrohung sei allerdings "nicht bestätigt". "Wir nehmen alle Informationen über Bedrohungen ernst und haben alle notwendigen Maßnahmen ergriffen und werden dies weiterhin tun", hieß es in einer Erklärung. US-Präsident Barack Obama forderte die US-Sicherheitsdienste nach Angaben eines Mitarbeiters des Weißen Hauses dazu auf, ihre Anstrengungen gegen eine Terrorgefahr zu verstärken. Obama wurde demnach über die Bedrohung unterrichtet und den ganzen Tag über auf dem Laufenden gehalten.

Behörden beraten über Anhebung der Terrorwarnstufe

Der TV-Sender NBC berichtete, dass die Sicherheitsbehörden derzeit über eine Anhebung der Terrorwarnstufe berieten. Nach Angaben der New York Times wurden zwei Mietlastwagen, die in Kansas City im US-Bundesstaat Missouri vermisst und im Zusammenhang mit den Terrorplänen gesucht worden waren, aufgefunden. Der Verdacht in Bezug auf die Lastwagen soll sich aber nicht erhärtet haben. Bislang hatte die US-Regierung betont, dass es keine Hinweise auf eine unmittelbare Bedrohung gebe. Das Weiße Haus erklärte allerdings, die USA seien mit Blick auf den Jahrestag "wachsam wie immer".

Bei den Anschlägen vom 11. September hatten Mitglieder des Terrornetzwerks al-Qaida mehrere Passagierflugzeuge entführt und in die Zwillingstürme des New Yorker World Trade Center sowie ins Pentagon in Washington gesteuert. Eine weitere Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania in ein Feld. Insgesamt kamen fast 3000 Menschen ums Leben. Zu der zentralen Gedenkfeier am Ground Zero in New York wird am Sonntag auch Obama erwartet.

Patrouillen werden um 30 Prozent aufgestockt

Die Sicherheitsmaßnahmen sind anlässlich des Jahrestages ohnehin erhöht worden. New Yorks Bürgermeister Bloomberg sagte nach Bekanntwerden der Terrorwarnung, es würden weitere Polizeieinheiten mobilisiert. "Einige davon werden Sie bemerken, andere nicht." Er betonte aber, dass die Berichte über eine Bedrohungslage nicht bestätigt seien. Polizeichef Raymond Kelly kündigte eine verschärfte Suche nach möglicherweise versteckten Bomben an, etwa in geparkten Autos. Besonders an Brücken, Tunneln, auf Fähren, dem Times Square und der Grand Central Station in der Nähe des Hauptsitzes der Vereinten Nationen sollten strenge Kontrollen stattfinden. Die Zahl der Patrouillen werde um 30 Prozent aufgestockt.

© AFP/dpa/moe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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