Putin im Baikalsee:Der harte Kerl und das brennende Eis

Dass Wladimir Putin ein echter Kerl ist, hat er schon oft bewiesen - jetzt hat er den Ruf seiner Männlichkeit ein weiteres Mal untermauert. Er tauchte auf den Grund des Baikalsees.

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Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin ist mit einem Mini-U-Boot auf den Grund des Baikalsees getaucht und hat damit seinem sorgsam gepflegten Ruf besonderer Männlichkeit ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Der Träger des schwarzen Judo-Gürtels flog bereits in einem Kampfflugzeug und schoss in der sibirischen Wildnis einen Tiger. Am Samstag tauchte er nun im tiefsten See der Welt bis auf 1400 Meter hinab.Foto: dpa Text: Reuters

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Putin begab sich dort auf die Suche nach Methanhydrat - einem Stoff, den manche Wissenschaftler bereits als Energiequelle der Zukunft betrachten. Dabei handelt es sich um Gas, das bei tiefen Temperaturen und hohem Duck in Eiskristallen eingeschlossen ist. Es lagert in großer Tiefe zumeist in Ozeanen und soll nach Schätzungen mehr Kohlenstoff beinhalten als alle Erdgas-, Erdöl- und Kohlevorräte der Welt.Foto: dpa

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Bevor sich die Luken des U-Bootes für die Expedition schlossen, wurden Putin Proben des "brennenden Eises" gezeigt. Wenn das Hydrat an die Oberfläche geholt wird, entweicht das Methan und kann angezündet werden. "Sie können es anfassen", sagte der Chef des Ozeanologischen Instituts, Robert Nigmatullin, dem Regierungschef. "Es gibt nur wenige Menschen, die Hydrat in ihren Händen gehalten haben und noch weniger Hydrat aus dem Baikal." "Sie können es auch anzünden, es wird brennen" fügte Nigmatullin hinzu.Foto: AFP

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"Lass es uns heute noch nicht anzünden", sagte Putin mit einem Lächeln auf den Lippen. Dann verschwand er im U-Boot und war auch bald in den Fluten des ältesten Süßwassersees der Welt abgetaucht. Während der gesamten Expedition bestehe Kontakt zum Ministerpräsidenten, gab Regierungssprecher Dmitri Peskow beruhigend bekannt.Foto: AFP

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Auch nach seiner Zeit als Herrscher im Kreml zeigte er sich immer wieder als starker Mann in der Öffentlichkeit, ob er die Oligarchen des Landes wegen der Wirtschaftskrise schalt oder sich in einem Supermarkt über die zu hohen Preise aufregte.Foto: AFP

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Die Bilder dieses Abenteuers dürften des Ruf des 56-jährigen früheren Geheimdienstagenten als harter Kerl festigen. Umfragen zufolge haben ihm solche Aktionen viel Bewunderung eingebracht, vor allem bei den russischen Frauen. 2007, als er noch Präsident war, erschienen in den Hochglanzmagazinen der Welt Fotos von Putin in Militärhosen und mit muskulösem freien Oberkörper beim Fischen am Ufer des Jenissei in Sibirien.Foto: AFP

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Der Baikal, der ein Fünftel der nicht gefrorenen Süßwasserreserven der Welt ausmacht, gilt den Russen wegen seiner legendären Schönheit und Unberührtheit als nationales Heiligtum. Als Präsident ließ Putin eine geplante Erdölleitung umleiten, um den See zu schützen. Instinktsicher reagierte er damit auf die wachsende Sensibilität für den Umweltschutz im Land.Foto: Reuters

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Unter diesem Gesichtspunkt dürfte eine Ausbeutung des "brennenden Eises" ein ziemlich heißes Eisen werden. Kritiker warnen davor, dass der Abbau des Methanhydrats riesige Mengen klimaverändernder Gase freisetzen würde. Sie befürchten zudem, dass die Kristalle beim Abbau plötzlich instabil werden und schlagartig das Methan freisetzen könnten - mit gravierenden Folgen für den Baikal und die Atmosphäre.Foto: AFP

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