Prozess gegen Hosni Mubarak:Ein Despot im weißen Hemd

Ein historischer Moment: Hosni Mubarak, fast drei Jahrzehnte Herrscher über Ägypten, wird in weißer Kleidung auf einem Krankenbett in den Gerichtssaal gefahren. Der Auftakt im Prozess gegen den Despoten in Bildern.

1 / 8
(Foto: AFP)

Um 10:01 Uhr beginnt der Prozess - und Ägypten sieht den Mann, der 30 Jahre lang despotisch über das Land geherrscht hat, als alten Patienten in Sträflingskleidung. Livebilder des Staatsfernsehens aus dem Gerichtssaal zeigen, wie sich Mubaraks Söhne Alaa und Gamal tief hinunter beugen, um Mubarak zu verstehen.

2 / 8
(Foto: REUTERS)

Während des Prozesses demonstrieren hunderte Menschen auf den Straßen vor dem Gerichtsgebäude. Mit Fotos von Getöteten wollen die Gegner Mubaraks an das grausame Vorgehen des Autokraten während der Revolution erinnern. Mehr als 800 Menschen starben in den 18 Tagen des Aufstandes. Nach den Massenprotesten hatte sich der "ewige Präsident" dem Druck der Straße gebeugt und dem Militär die Macht überlassen. Mubarak ist jetzt wegen Amtsmissbrauchs und tödlicher Gewalt gegen Demonstranten angeklagt.

3 / 8
(Foto: AP)

Die Anhänger des Ex-Präsidenten halten dagegen. "Bleib stark, Mubarak." Und: "Wir werden das Gefängnis zerstören und es niederbrennen, wenn Mubarak verurteilt werden sollte."

4 / 8
(Foto: AP)

Auf einer Leinwand vor der Polizeiakademie, in der sich der Gerichtssaal befindet, werden Livebilder des Staatsfernsehens übertragen. Anhänger und Gegner liefern sich derweil heftige Auseinandersetzungen, Steine und Flaschen fliegen.

5 / 8
(Foto: AFP)

Neben dem Ex-Präsidenten müssen sich auch seine beiden Söhne Alaa und Gamal wegen Amtsmissbrauchs und Bereicherung vor Gericht verantworten. Sie bestreiten alle Vorwürfe.

6 / 8
(Foto: Reuters)

Dieser Strategie folgt auch Mubarak. "Ich weise all diese Anschuldigungen vollständig zurück", sagte er in ein Mikrofon. Sollte er wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm die Todesstrafe.

7 / 8
(Foto: dpa)

Mubaraks Anwalt, der prominente Strafverteidiger Farid al-Dib (Mitte), hatte seit Wochen versucht, den kranken Ex-Präsidenten als prozessunfähig zu präsentieren. Sein Mandant leide an Magenkrebs, liege im Koma, sei "depressiv". Mit dieser Strategie ist al-Dib gescheitert.

8 / 8
(Foto: Reuters)

Ebenso sind der frühere Innenminister Habib al-Adli und mehrere hohe Polizeioffiziere angeklagt. Al-Adli stand an der Spitze von Polizei und Geheimdiensten. Er war für die Repressionen des Regimes unmittelbar verantwortlich.

© sueddeutsche.de/maza - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: