Proteste von Anhängern der Goldenen Morgenröte:Polizei geht gegen griechische Neonazis vor

Anhänger der Goldenen Morgenröte protestieren gegen die Inhaftierung ihres Anführer Nikos Michaloliakos. (Foto: AFP)

Mit Tränengas müssen die Sicherheitskräfte in Athen Anhänger der Goldenen Morgenröte zurückdrängen. Sie hatten gegen die Inhaftierung ihres Anführers Nikos Michalolikakos protestiert.

  • Rechtsextremisten der Partei Goldene Morgenröte demonstrieren vor dem Obersten Gericht in Athen. Die Polizei geht mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Proteste vor.
  • Seit Oktober sitzt der Parteichef Michaloiakos in Untersuchungshaft und mit ihm 31 weitere Parteimitglieder.

Proteste gegen Inhafiertung von rechtsextremem Parteichef

Die griechische Polizei ist mit Schlagstöcken und Tränengas gegen Anhänger der rechtsextremen Partei Goldene Morgenröte vorgegangen. Die Parteianhänger hatten vor dem Obersten Gericht in Athen gegen die Inhaftierung ihres Parteichefs Nikos Michaloliakos protestiert, der von einem Ermittlungsrichter angehört wurde. Berichten zufolge griffen die Demonstranten die Polizei an. Andere Medien melden, die Demonstranten versuchten Absperrungen zu durchbrechen.

Michaloiakos wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen

Nikos Michaloliakos, Chef der Partei Goldene Morgenröte, sitzt seit Oktober 2013 in Untersuchungshaft. Die griechische Justiz wirft ihm die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Mit ihm wurden im Oktober 31 weitere Parteimitglieder vorläufig festgenommen. Die Liste der Vorwürfe ist lang: Totschlag, Erpressung, Sprengstoffanschläge und Geldwäsche.

Die Partei durfte trotzdem zur EU-Wahl antreten

Die Goldene Morgenröte wurde in den achtziger Jahren von Michaloliakos gegründet. Aus seinen rechtsextremen Einstellungen macht er keinen Hehl. So leugnete er 2012, dass die Nazis für den Tod von sechs Millionen Juden verantwortlich waren. Trotzdem durfte die Goldene Morgenröte zur Europawahl antreten. Ein Antrag auf Nichtzulassung wurde abgelehnt. Die Partei wurde mit fast zehn Prozent drittstärkste Kraft, hinter dem linksextremen Bündnis Syriza und der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia. Bei den Parlamenswahlen 2012 war die Goldene Morgenröte noch mit knapp sieben Prozent fünftstärkste Partei.

© sz.de/AFP/DPA/gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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