Posten im Verteidiungsministerium:Von der Leyen plant Aufrüstung

Lange war offen, wer für Verteidigungsministerin von der Leyen den Rüstungsbereich reformieren soll. Nun zeichnet sich eine Lösung ab. Die wahrscheinlichste Kandidatin kommt von McKinsey.

Von Christoph Hickmann, Berlin

Bei einer bedeutenden offenen Personalie in der Bundesregierung zeichnet sich eine Lösung ab. Wie die Süddeutsche Zeitung erfuhr, gilt die Unternehmensberaterin Katrin Suder als Favoritin auf den offenen Staatssekretärs-Posten im Verteidigungsministerium.

Die Physikerin leitet derzeit das Berliner Büro der Beratungsgesellschaft McKinsey. Als Staatssekretärin wäre sie für den Rüstungsbereich zuständig, der bereits mehrere Verteidigungsminister in Bedrängnis gebracht hat. Die Personalie gilt als Schlüsselentscheidung für Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU).

Sie hatte im Februar den bisherigen Rüstungs-Staatssekretär Stéphane Beemelmans gefeuert und angekündigt, nun das Rüstungswesen durch externe Berater durchleuchten zu lassen und dann zu reformieren. Bislang galt McKinsey als favorisiert in der Frage, welche Beratungsgesellschaft den entsprechenden Auftrag bekommen würde. Sollte Suder allerdings tatsächlich Staatssekretärin werden, gälte es in Ministeriumskreisen als nicht mehr vermittelbar, wenn ihr ehemaliger Arbeitgeber dann noch den Auftrag erhielte.

Status einer Direktorin bei McKinsey

Suder, die vor Kurzem zum zweiten Mal Mutter geworden ist, hat bei McKinsey den Status einer Direktorin und ist verantwortlich für Projekte im öffentlichen Sektor.

Im Ministerium gibt es aber auch Bedenken dagegen, den Rüstungsbereich einer Person anzuvertrauen, die damit keinerlei Erfahrung hat. Am Freitag kursierten daher noch andere Namen. Bei der Frage, ob von der Leyen die Aufgabe als Verteidigungsministerin erfolgreich bewältigt, gilt es als entscheidend, ob es ihr gelingt, den immer wieder von Skandalen erschütterten Rüstungssektor zu reformieren.

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