Palästinenser-Konflikt:50 Organisationen fordern Ende der Gaza-Blockade

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Internationale Organisationen haben ein Ende der von Israel verhängten Abriegelung des Gazastreifens gefordert. Die Blockade sei ein Verstoß gegen internationales Recht, hieß in einer gemeinsamen Erklärung anlässlich der Verschärfung der Abriegelung vor fünf Jahren.

50 internationale Organisationen haben ein Ende der von Israel verhängten Blockade des Gazastreifens gefordert. Die Abriegelung ein Verstoß gegen internationales Recht, hieß in einer gemeinsamen Erklärung anlässlich der Verschärfung der Abriegelung vor fünf Jahren. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Amnesty International, Oxfam, Save the Children, UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation WHO.

Mehr als 1,6 Millionen Palästinenser litten seit über fünf Jahren unter der Blockade, die Hälfte davon seien Kinder. Dies verhindere eine tatsächliche Entwicklung, so dass viel Geld für humanitäre Hilfe verschwendet werde, erklärte Filippo Grandi, Chef des Hilfswerks der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA). Der UN-Beauftragte für humanitäre Hilfe in den Palästinensergebieten, Maxwell Gaylard, forderte ein Ende der "kollektiven Bestrafung" der Einwohner von Gaza.

Seit 2007 hätten 30 Prozent der Unternehmen in Gaza geschlossen, hieß es in einem zeitgleich veröffentlichten Bericht der 50 Organisationen. 80 Prozent der Palästinenser seien von Hilfe abhängig. Zudem fehlten mehr als 70.000 Wohnungen, weil Israel die Einfuhr von Baumaterial verhindere. Darüber hinaus seien 90 bis 95 Prozent des Grundwassers ungenießbar.

Israel hatte den Gazastreifen seit der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit 2006 abgeriegelt, der im Oktober 2011 freigelassen wurde. Israel verschärfte die Blockade des Gazastreifen, nachdem dort 2007 die radikalislamische Hamas die Regierung übernahm. 2010 gab es nach internationalen Protesten eine leichte Lockerung, für den Export von Waren und den Reiseverkehr gelten nach wie vor starke Einschränkungen.

Vor allem Baustoffe und technisches Gerät, das für militärische Zwecke genutzt werden könnte, werden weiter nicht durchgelassen. Ägypten hingegen hat den Kontrollpunkt Rafah im vergangenen Jahr nach dem Sturz der Regierung von Ex-Präsident Husni Mubarak zwar für Reisende geöffnet, lässt aber kaum Waren in das Gebiet.

© Süddeutsche.de/dpa/afp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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