Öltransport von Kanada in die USA:Obama lehnt Bau von umstrittener Pipeline ab

Triumph für die Umweltschützer: US-Präsident Obama hat sich vorerst gegen eine heftig umstrittene Ölpipeline quer durch die USA entschieden. Die Republikaner im Kongress hätten der Regierung nicht genügend Zeit gegeben, mögliche Umweltauswirkungen zu prüfen.

US-Präsident Barack Obama hat sich vorerst gegen den Bau der 2700 Kilometer langen Keystone-XL-Ölpipeline quer durch die USA entschieden. Grund dafür sei, dass die Republikaner im Kongress der Regierung nicht genügend Zeit für eine Prüfung möglicher Auswirkungen auf die Gesundheit der Anwohner und die Umwelt gelassen hätten, erklärte Obama.

US-Präsident Barack Obama lehnt den Bau einer umstrittenen Pipeline nach Kanada ab. (Foto: AFP)

Daher sei ihm nichts anderes übriggeblieben, als das Projekt entsprechend einer Empfehlung des Außenministeriums abzulehnen. Das Ministerium ist für das Genehmigungsverfahren zuständig. Die Republikaner wollen, dass die Pipeline gebaut wird.

Obama hatte im vergangenen November eine Entscheidung dazu auf 2013 verschoben, nachdem der US-Staat Nebraska Umweltbedenken gegen die geplante Pipeline-Route vorgebracht hatte. Die Republikaner verbanden dann aber ein wichtiges Steuergesetz mit der Forderung nach einem Beschluss binnen 60 Tagen. Damit wollten sie Druck auf Obama ausüben, dem Projekt zuzustimmen, das mehrere tausend Arbeitsplätze bringen könnte. Die hohe Arbeitslosigkeit in den USA ist das beherrschende Thema im laufenden Präsidentschaftswahlkampf.

Die sogenannte Keystone-XL-Pipeline sollte in Kanada gefördertes Öl aus Ölsanden von der Provinz Alberta aus quer durch Teile der USA zu Raffinerien und zum Golf von Mexiko transportieren. Über das von der kanadischen Firma TransCanada betriebene sieben Milliarden Dollar (rund 5,4 Milliarden Euro) schwere Projekt wird in den USA seit dem Beginn des Genehmigungsprozesses vor gut drei Jahren heftig gestritten. Auf der einen Seite stehen Umweltschützer und Anwohner entlang der geplanten Route, auf der anderen Unternehmensgruppen, Ölfirmen und Gewerkschaften, die auf Jobs für ihre Mitglieder hofften.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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