Nordkorea:Kim Jong Un droht mit Atomwaffen

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  • Der Machthaber hat seinen Streitkräften befohlen, sein Atomwaffenarsenal jederzeit bereitzuhalten. Man bereite sich auf einen Präventivschlag vor.
  • Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.
  • Erst am Mittwoch hatte der UN-Sicherheitsrat die bislang schärfsten Sanktionen gegen die kommunistische Diktatur verhängt.

Kim Jong Un hat seinen Streitkräften den Befehl erteilt, die Nuklearwaffen des Landes zum sofortigen Einsatz bereit zu halten. Das berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die nordkoreanische Staatsagentur KCNA. Der Machthaber habe dem Militär außerdem befohlen, sich auf einen Präventivschlag vorzubereiten. Die Lage sei derzeit sehr heikel.

KCNA zufolge soll der nordkoreanische Diktator diesen Schritt als Verteidigungsmaßnahme sehen: "Der US-Imperialist missbraucht seinen militärischen Einfluss und setzt andere Länder und Völker unter Druck, um Krieg und Katastrophen herbeizuführen." Der einzige Weg, die Souveränität der Nation in der derzeitigen Situation zu verteidigen, sei eine Stärkung der Atomstreitmacht "sowohl in Qualität als auch in Quantität".

Kurz zuvor verschärfte der UN-Sicherheitsrat seine Sanktionen

Erst am Mittwoch hatte der UN-Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, die die bislang schärfsten Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang vorsieht. Unter anderem sieht die Resolution Kontrollen aller Frachtlieferungen von und nach Nordkorea vor. Die Sanktionen, die die USA und Nordkoreas traditioneller Verbündeter China ausgehandelt haben, sollen Nordkorea von Devisenquellen abschneiden, durch die das Land sein Atomprogramm finanziert. Zu den Maßnahmen gehört auch ein Exportverbot für bestimmte Bodenschätze. Zudem werden die Konten von 16 Personen und zwölf Unternehmen eingefroren.

Kurz darauf soll Nordkorea mehrere Kurzstreckenraketen abgefeuert haben, wie ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums mitteilte. Von internationalen Beobachtern wurde der Schritt als Zeichen des Protests gegen die Resolution gewertet.

Wonsan
:Südkorea: Nordkorea feuert mehrere Kurzstreckenraketen ab

Nur Stunden zuvor hat der UN-Sicherheitsrat seine Sanktionen gegen Pjöngjang massiv verschärft.

Die Raketen sollen am Donnerstag von der Küstenstadt Wonsan aus in Richtung Japanisches Meer abgeschossen worden und nach einer Flugstrecke von 100 bis 150 Kilometer ins Wasser gestürzt sein. Nordkorea testet regelmäßig Raketen mit kurzer Reichweite.

Mit der Verschärfung der Sanktionen reagierte der UN-Sicherheitsrat auf einen Atomtest im Januar - den vierten des Landes - und auf den Start einer Weltraumrakete im Februar. Die internationale Gemeinschaft vermutet hinter dem Satellitenstart den verdeckten Test einer militärischen Langstreckenrakete. Nordkorea spricht von friedlichen Zwecken.

© SZ.de/dpa/ap/rtr/hatr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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