Linken-Chef:Lafontaine hat OP gut überstanden

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"Der Eingriff lief erfolgreich": Linke-Chef Oskar Lafontaine hat die Krebsoperation gut überstanden. Die Partei rechnet fest mit seiner Rückkehr.

Linke-Chef Oskar Lafontaine hat seine Krebsoperation nach Parteiangaben gut überstanden. "Der Eingriff verlief erfolgreich", teilte Fraktionssprecher Hendrik Thalheim mit. "Ihm geht es den Umständen entsprechend gut."

Oskar Lafontaine: Die Operation habe der Linke-Chef gut überstanden, heißt es aus seiner Partei. (Foto: Foto: dpa)

Der Heilungs- und Genesungsprozess entspreche den Erwartungen der behandelnden Ärzte. Der 66 Jahre alte Lafontaine war am Donnerstag im saarländischen Homburg wegen einer Prostatakrebs-Erkrankung operiert worden.

Der Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag, Gregor Gysi, rechnet fest mit Lafontaines Rückkehr in die Bundespolitik. "Wir haben miteinander telefoniert und ich bin sehr optimistisch, dass er der Bundesrepublik und unserer Partei auch politisch erhalten bleibt", sagte Gysi dem Berliner Tagesspiegel am Sonntag.

Lafontaine habe "doch diese Ambitionen", betonte Gysi. Schließlich sei es nicht zufällig Lafontaine gewesen, der auf die Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geantwortet habe.

Debatte über Lafontaine-Nachfolge "völlig daneben"

Nach Thalheims Worten baten Lafontaine und seine Ehefrau Christa Müller darum, von jeglichen Presseanfragen Abstand zu nehmen, um sich ganz auf die notwendigen Schritte für eine vollständige Genesung konzentrieren zu können. Thalheim wies darauf hin, dass auch die 92-jährige Mutter von Müller akut erkrankt und vor wenigen Tagen in eine Klinik eingewiesen worden sei.

Gysi nannte die Debatte über die Lafontaine-Nachfolge in seiner Partei "völlig daneben". "Wenn jemand ins Krankenhaus kommt, denkt man über alles Mögliche nach - aber nicht über dessen Nachfolge."

Der thüringische Linke-Vorsitzende Bodo Ramelow hatte sich für einen Generationswechsel an der Linken-Spitze stark gemacht, brachte dafür allerdings einen Zeitraum von zwei Jahren ins Spiel.

Gysi sagte, ohne Lafontaine drohe der Partei zum jetzigen Zeitpunkt ein Bedeutungsverlust. "Wir wissen doch selbst, dass es einen Generationswechsel geben muss. Aber den lassen wir uns nicht vorschreiben." Zuvor müssten er und Lafontaine erst noch "die Vereinigung der Linkspartei hinbekommen", betonte Gysi. "Das ist unsere historische Aufgabe." Wenn in der Fraktions- und Parteispitze aber noch jeweils eine Frau dazukomme, "soll das an uns nicht scheitern".

Lafontaine selbst hatte sich für eine Fortführung des Doppelspitzenprinzips bei Fraktion und Parteiführung starkgemacht.

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