Lieferungen an Palästinenser:Griechische Behörden nehmen Kapitän der Gaza-Flotte fest

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Griechenland kooperiert mit Israel, um eine neue Hilfsflotte daran zu hindern, die Blockade des palästinensischen Gaza-Streifens zu durchbrechen: Ein Kapitän der Flotte hat trotz Verbots versucht, auszulaufen - und ist festgenommen worden.

Die griechische Polizei hat am Samstag den Kapitän eines Schiffes der Gazahilfsflotte festgenommen, weil er trotz Verbots der Regierung auslaufen wollte. Der 60-Jährige werde bis zu seiner Anhörung vor einem Gericht am Dienstag im Polizeihauptquartier der Hafenstadt Piräus bleiben, teilten die Behörden mit.

Die Audacity of Hope im Hafen von Piräus. (Foto: REUTERS)

Der Kapitän des Schiffs Audacity of Hope habe versucht, den Hafen ohne Erlaubnis zu verlassen und habe dabei das Leben seiner Passagiere gefährdet, teilte die griechische Küstenwache mit. Die Audacity of Hope mit 36 Passagieren, vier Besatzungsmitgliedern und zehn Journalisten an Bord sollte gemeinsam mit anderen Schiffen in den kommenden Tagen Richtung Gazastreifen auslaufen und Hilfsgüter in die von Israel abgeriegelte Region bringen.

Seit einer Woche laufen die Vorbereitungen von Aktivisten aus verschiedenen Ländern, von Mittelmeerhäfen aus mit Hilfsgütern an Bord nach Gaza aufzubrechen. Die Regierung in Athen hatte den Aktivisten am Freitag verboten, mit ihren Schiffen von Griechenland aus in See zu stechen. Zur Begründung hieß es, Israel habe eine Verbotszone für Schiffe vor Gaza verhängt.

Ein Sprecher der Aktivisten kritisierte das Vorgehen Athens als Verletzung des Seerechts. Bereits am Freitag hatte ein anderer Sprecher der Aktivisten, erklärt: "Wir werden versuchen auszulaufen." Pissias warnte, die Regierung dürfe Griechenland nicht "in eine Art zweites Gaza" verwandeln.

Bereits 2010 hatte eine Gaza-Hilfsflotte versucht, die israelische Seeblockade des palästinensischen Gazastreifens zu durchbrechen. Dabei waren neun türkische Aktivisten bei der Erstürmung eines Hilfsschiffes von einem israelischen Kommando getötet worden. Das griechische Außenministerium hatte bereits Anfang vergangener Woche alle griechischen Bürger und die Besatzungen griechischer Schiffe davor gewarnt, an der Aktion teilzunehmen.

© dpa/dapd/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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