Krieg in Syrien:UN holen 500 Menschen aus belagerten Städten in Syrien

Ein Fahrzeug des Roten Halbmonds leitet am 20. April 2016 einen Bus aus der belagerten Stadt Madaja. (Foto: AFP)

Viele von ihnen sind verletzt, ihr Leben hängt von dieser Aktion ab. Die Krankenwagen seien beschossen worden, berichten Aktivisten.

Die Vereinten Nationen lassen rund 500 in belagerten Städten Syriens lebende Menschen in Sicherheit bringen. Das sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric in New York. Darunter seien Kranke, Verwundete und ihre Familienmitglieder aus den zwei belagerten Städten Madaja und Sabadani im Südwesten des Landes sowie den nordsyrischen Orten Kefraja und Fua.

Die Betroffenen müssten dringend versorgt werden, sagte Dujarric. Ihr Leben hänge davon ab. Die meisten Menschen sollen auf dem Landweg aus den belagerten Regionen gebracht werden. Krankenwagen und Busse des Roten Halbmonds seien teilweise unter Beschuss geraten, als sie in die Orte fuhren, um die Menschen dort herauszuholen, berichteten Aktivisten. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht.

Mehr als vier Millionen Menschen eingeschlossen

Im Bürgerkriegsland Syrien werden viele Orte und Gebiete belagert, die meisten von Anhängern des Regimes. Nach UN-Angaben sind mehr als vier Millionen Menschen eingeschlossen. Sie leiden oft unter Mangelversorgung. Menschenrechtler und die Opposition hatten zuletzt mehrfach die Blockade von Hilfslieferungen durch das Regime angeprangert. Die humanitäre Hilfe in Syrien komme nicht schnell genug voran, klagte auch UN-Sondervermittler Staffan de Mistura.

Seit Ende Februar gilt in Syrien eine Waffenruhe, die immer wieder gebrochen wird. Die Regimegegner hatten am Montag ihre offizielle Teilnahme an den Friedensverhandlungen in Genf ausgesetzt. Damit wollen sie gegen den Bruch der Feuerpause und mangelnde Fortschritte bei der Versorgung Notleidender protestieren.

© SZ.de/dpa/AFP/ewid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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