Krieg in Syrien:Russland und Syrien setzen Luftangriffe auf Aleppo aus

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Nach einem vorangegangenen Luftangriff begutachten Menschen ein zerstörtes Haus im al-Qaterji-Viertel von Aleppo (Foto: REUTERS)

Die Unterbrechung solle der Vorbereitung einer für Donnerstag geplanten Feuerpause dienen, teilt der russische Verteidigungsminister mit.

Russland und Syrien haben ihre Luftangriffe auf Aleppo nach Angaben des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu zufolge vorerst eingestellt. Seit zehn Uhr Ortszeit (neun Uhr MESZ) würden keine Angriffe mehr geflogen. "Die Unterbrechung ist für die achtstündige humanitäre Pause nötig, die für diesen Donnerstag geplant ist", sagte Schoigu der Agentur Tass zufolge. Unklar blieb, ob die Angriffe vor Donnerstag noch einmal aufgenommen werden.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London bestätigte die Einstellung der Angriffe. Sie teilte mit, sie habe seit dem frühen Morgen keine Luftangriffe mehr registriert. Allerdings seien zuvor bei heftigen Bombardierungen der Rebellengebiete im Osten Aleppos fünf Mitglieder einer Familie getötet worden, darunter drei Kinder.

Acht Stunden Waffenruhe für Donnerstag geplant

Russland hatte am Montag nach heftiger internationaler Kritik für Donnerstag eine achtstündige Feuerpause in Aleppo angekündigt. Sie soll von acht bis 16 Uhr Ortszeit gelten. Die zeitweilige Waffenruhe solle es Zivilisten und Rebellen ermöglichen, den Osten Aleppos zu verlassen, sagte Schoigu. Die Kämpfer könnten mit ihren Waffen über zwei Korridore ungehindert aus dem Gebiet abziehen. Für Zivilisten würden sechs Korridore geöffnet. Die syrischen Truppen würden dafür von der Front etwas zurückverlegt.

Schoigu appellierte Interfax zufolge an jene Staaten, die Einfluss auf die Rebellen in Ost-Aleppo hätten, deren Kommandeure zu überzeugen, die Waffen niederzulegen und die Stadt zu verlassen. In Genf würden Militärexperten am Mittwoch damit beginnen, eine Trennung zwischen Terroristen und der syrischen Opposition vorzunehmen, sagte Schoigu.

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Von Daniel Brössler

Moskau hatte am Montag für Donnerstag eine mehrstündige Waffenruhe im umkämpften Aleppo angekündigt. "Das kann ein Anfang sein", sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini zu der Ankündigung.

Die EU-Außenminister hatten sich am Montag darauf verständigt, trotz der Luftangriffe auf Aleppo keine neuen Sanktionen gegen Russland zu verhängen.

© SZ.de/AFP/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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