Saudi-Arabien nach eigenen Angaben drei iranische Elitesoldaten an Bord eines mit Sprengstoff beladenen Bootes festgenommen. Die drei Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden seien auf eine Ölquelle im Golf zugesteuert, teilte die Regierung in Riad mit. Die Festgenommenen würden derzeit verhört.
Teheran bestritt, dass Soldaten festgenommen wurden. Das saudische Ministerium für Information und Kultur erklärte, es sei ein "terroristischer Akt in saudischen Hoheitsgewässern" geplant gewesen.
Zuvor hatte Saudi-Arabien mitgeteilt, es habe auf einem im Mardschan-Ölfeld im Golf aufgebrachten Boot Waffen beschlagnahmt. Insgesamt seien drei kleine Boote in ihre Hoheitsgewässer eingedrungen und hätten sich mit hoher Geschwindigkeit Ölplattformen genähert. Die Marine habe Warnschüsse abgefeuert, zwei Boote hätten sich wieder entfernen können.
Warum der Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Iran außer Kontrolle geraten könnte und was der Boykott von Katar und der Krieg in Jemen damit zu tun haben.
Iran wies die Beschuldigungen aus Riad zurück. Die Identität der drei von der Küstenwache Festgenommenen sei bekannt. Es seien Fischer aus der südiranischen Hafenstadt Buschehr, keine Soldaten.
Iran gibt Riad eine Mitschuld an Anschlägen in Teheran
Zuvor hatte Iran Saudi-Arabiens Küstenwache beschuldigt, am Samstag einen iranischen Fischer wegen Eindringens in saudische Gewässer getötet zu haben. Teheran erklärte, die beiden Fischerboote seien im Golf vom Kurs abgekommen. Es sei aber unklar, ob die Boote tatsächlich in saudische Hoheitsgewässer geraten seien. Selbst dann wäre die Küstenwache nicht befugt gewesen, das Feuer zu eröffnen.
Die Vorfälle verstärken die Spannungen zwischen den beiden Regionalmächten. Der überwiegend schiitische Iran und das überwiegend sunnitische Saudi-Arabien befinden sich in einer Kraftprobe um die Vorherrschaft im Persischen Golf. Beide unterstützen einander bekämpfende Gruppen in den Kriegen in Syrien und Jemen.
Zudem gibt Iran gibt Riad eine Mitschuld an Anschlägen in Teheran, bei denen Anfang des Monats 17 Menschen getötet wurden. "Saudi-Arabien finanziert Terroristengruppen im Iran", verlautete vergangene Woche aus dem iranischen Geheimdienstministerium.
