Kommunalwahl in NRW:Rüttgers geht wählen - wo bleibt der Rest?

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Kommunalwahlen in NRW - und das Interesse der Bürger hält sich in Grenzen. Bis Mittag gab nicht einmal jeder vierte Wahlberechtigte seine Stimme ab.

Nicht nur in Thüringen, Sachsen und dem Saarland wird die Bevölkerung zur Wahlurne gerufen, auch in Nordrhein-Westfalen wird gewählt. 14,4 Millionen Menschen dürfen bis 18 Uhr über die Zusammensetzung der Kommunalparlamente entscheiden und Oberbürgermeister, Landräte und Bürgermeister wählen.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und seine Frau Angelika haben bereits ihre Stimme abgegeben. (Foto: Foto: dpa)

Das Interesse der Bürger hielt sich anfangs jedoch in Grenzen. Bis zum Mittag gab nicht einmal jeder vierte Wahlberechtigte seine Stimme ab. Auf der Basis von acht ausgewählten Kreisen und kreisfreien Städten ergab sich bis zwölf Uhr eine Wahlbeteiligung von 24,28 Prozent - immerhin lag sie damit etwas höher als 2004.

Bei der Kommunalwahl an Rhein und Ruhr entscheiden die Bürger über mehr als 15.200 Ämter und Mandate in den Städten, Gemeinden und Kreisen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. Die Vertretungen werden für fünf Jahre bestimmt. Gleichzeitig finden fast flächendeckend auch die Wahlen der Oberbürgermeister der kreisfreien Städte, Landräte und Bürgermeister statt. Deren Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Die Ergebnisse zur Neubesetzung der Stadtspitzen werden mit besonderer Spannung erwartet: Seit einer Gesetzesänderung der schwarz-gelben Landesregierung vor zwei Jahren finden die Oberbürgermeisterwahlen ohne Stichwahl statt. Einen Wahlsieg verzeichnet nun einfach der Kandidat mit den meisten Stimmen im ersten und somit einzigen Wahlgang.

Köln: SPD hofft auf Machtwechsel

Die meisten Bewerber um das kommunale Spitzenamt treten in Duisburg an. Hier streben elf Kandidaten nach dem Chefsessel, danach folgen Gelsenkirchen und Dortmund mit jeweils neun Bewerbern. Keine Neuwahl der Oberbürgermeister gibt es in Düsseldorf wie auch in einigen anderen Kreisen und Städten. In der Landeshauptstadt hatten sich die Bürger nach dem Tod von Oberbürgermeister Joachim Erwin bereits vor einem Jahr in einer Direktwahl für Dirk Elbers (CDU) als Nachfolger entschieden.

In Köln, der größten NRW-Stadt, gaben bis elf Uhr 11,6 Prozent der Wähler ihre Stimme ab. Das waren rund zwei Prozent mehr als 2004. "Wir haben im Moment einen guten Trend, die Kölner gehen offenbar wieder wählen", sagte eine Stadtsprecherin. In der Domstadt rechnet sich die SPD gute Chancen auf einen Machtwechsel aus. Dort lag ihr Kandidat Jürgen Roters in der Umfrage klar vor CDU-Bewerber Peter Kurth.

Vor fünf Jahren war die CDU mit landesweit 43,4 Prozent stärkste Partei. Die SPD kam auf 31,7 Prozent, die Grünen auf 10,3 Prozent und die FDP erreichte 6,8 Prozent. Die PDS kam landesweit nur auf 1,4 Prozent. Ihre Nachfolgerpartei, Die Linke, rechnet sich ein deutlich besseres Ergebnis aus. Die Wahlbeteiligung war auf das Rekordtief von 54,4 Prozent gefallen.

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