Gesundheitsreform:Trump hat zu spüren bekommen, dass seine Macht Grenzen hat

Trotzdem werden die Republikaner nicht ruhen, bis sie Barack Obamas verhasste Gesundheitsreform erledigt haben.

Kommentar von Hubert Wetzel, Washington

Wie immer hat Donald Trump laut herumgetönt. Wie immer hat er geschwätzt und gedroht und getwittert. Nur genutzt hat es dieses Mal nichts, und das allein ist schon bemerkenswert. Trump hat zu spüren bekommen, dass seine Macht Grenzen hat, dass er dem Parlament nicht diktieren kann, wann es über welche Gesundheitspolitik abzustimmen hat. Und es war die republikanische Fraktion im Abgeordnetenhaus, die dem republikanischen Präsidenten diese Grenze aufgezeigt hat. Wie nennt man das? Mann beißt Hund.

Die zweite bemerkenswerte Nachricht ist: Gegen Trumps Willen wurde - zumindest vorerst - ein schlechtes Gesetz gestoppt. Die Republikaner hatten ihrer zusammengeschusterten Vorlage den ebenso großspurigen wie vermessenen Titel American Health Care Act gegeben. Das war absurd, denn dieses Gesetz sollte Millionen Menschen ihre Krankenversicherungen rauben. Man muss wohl ein so großer Denker wie Donald Trump sein, um zu verstehen, was das mit Gesundheitsvorsorge zu tun hat.

Die Republikaner werden wohl trotz ihrer selbst zugefügten Niederlage nicht ruhen, bis sie Barack Obamas verhasste Gesundheitsreform erledigt haben - koste es, was es wolle, und wenn es Leib und Leben ihrer eigenen Wähler ist. Und irgendwann werden sie es vielleicht schaffen, und dann werden sie sehr stolz darauf sein. Aber am Freitag haben sie es noch nicht geschafft. Die Woche in Washington endete gut.

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