Frankreich:Angriff auf Soldaten - Tatverdächtiger festgenommen

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  • In einem Vorort von Paris ist ein Auto in eine Gruppe von Soldaten gefahren.
  • Es gibt sechs Verletzte, drei von ihnen schwer.
  • Inzwischen hat die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Der Tatverdächtige wurde gefasst.

In einem Vorort von Paris sind mehrere Soldaten der Anti-Terror-Einheit Opération Sentinelle von einem Fahrzeug angefahren worden. Wie die französische Polizei mitteilt, wurden sechs Menschen verletzt, drei von ihnen schwer. Keines der Opfer erlitt lebensbedrohliche Verletzungen. Der Täter konnte flüchten. Wenige Stunden später wurde im Norden Frankreichs ein Verdächtiger festgenommen.

Er sei auf der Autobahn Richtung Calais gestoppt worden, heißt es aus Ermittlerkreisen. Bei der Festnahme soll er durch Schüsse der Polizei verletzt worden sein. Inzwischen leitet die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft die Ermittlungen. Sie hat eine Untersuchung wegen versuchten Mordes an Amtspersonen in Verbindung mit einem Terrorvorhaben eingeleitet.

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Bei dem Mann handelt es sich den Ermittlern zufolge um einen 36-jährigen Algerier, der im Großraum Paris lebte. Er sei nicht vorbestraft gewesen.

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Der französische Innenminister Gérard Collomb sagte nach einem Besuch bei den betroffenen Soldaten im Krankenhaus: "Wir wissen, dass das eine absichtliche Tat war." Die verletzten Soldaten hätten allerdings den Eindruck gehabt, dass in dem Angriffsauto nur eine einzelne Person gesessen habe. Der Bürgermeister des Vororts Levallois-Perret, Patrick Balkany, sagte am Tatort, das Auto habe in einer Gasse geparkt, von der aus der Fahrer den Eingang der Kaserne sehen konnte, er habe offensichtlich auf seine Opfer gewartet. In dem Moment, als die Soldaten ihre Unterkunft für eine Patrouille verlassen hätten, habe der Fahrer Gas gegeben und sei in die Gruppe gerast.

Der Vorfall ereignete sich gegen 8.15 Uhr an der Place de Verdun im Pariser Vorort Levallois-Perret, zwei Kilometer nördlich des Arc de Triomphe. Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly sprach von einer "feigen Tat". Der Angriff werde nicht die "Entschlossenheit der Soldaten" mindern, sich für die Sicherheit der Franzosen einzusetzen, erklärte die Ministerin.

Die Opération Sentinelle wurde nach dem Terroranschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo im Januar 2015 gegründet und dient der Terrorabwehr. Seither ist die Einheit bei mehreren Terroranschlägen zum Einsatz gekommen, wurde aber wie andere Sicherheitskräfte auch selbst wiederholt Ziel von Angriffen: Erst im Februar schossen Mitglieder der Einheit einen Angreifer nieder, als dieser mit einer Machete auf die vor dem Louvre patrouillierenden Soldaten losging.

© SZ.de/rtr/afp/bemo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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