Flughafen Frankfurt:Drei Deutsche wegen Terrorverdachts festgenommen

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Sie sollen der radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz in Somalia angehören. Am Frankfurter Flughafen nimmt das BKA einem Medienbericht zufolge drei Deutsche fest. Die Bundesanwaltschaft will im Laufe des Tages weitere Informationen veröffentlichen.

  • Beamte des BKA nimmt am Flughafen Frankfurt drei Deutsche fest. Sie sollen der radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz angehören, die in Somalia aktiv ist.
  • Islamisten kämpfen seit Jahren für einen Gottesstaat am Horn von Afrika.

Drei Männer zwischen 23 und 28 Jahren

Wegen Terrorverdachts hat die Bundesanwaltschaft drei Deutsche am Frankfurter Flughafen festnehmen lassen. Den Männern im Alter von 23 bis 28 Jahren wird vorgeworfen, sich als Mitglieder der radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz an Kämpfen im ostafrikanischen Somalia beteiligt zu haben, wie die Behörde am Montag in Karlsruhe mitteilte. Es gebe aber keine Hinweise, dass die Beschuldigten Anschläge in Deutschland geplant hätten. Über die Festnahme hatte zuvor der SWR berichtet.

Die Männer waren bei ihrer Rückkehr aus Kenia am Samstag festgenommen worden. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung sowie Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor, weil sich die Männer an Kämpfen gegen den somalischen Staat beteiligt hätten.

Die Beschuldigten sollen 2012 und 2013 nach Somalia gereist sein. Dort seien sie in einem Trainingslager der islamistischen Shabaab an Waffen ausgebildet worden und sollen sich laut Haftbefehl dann am bewaffneten Kampf der Terrororganisation beteiligt haben.

Al-Shabaab kontrolliert Teile von Somalia

Die radikalislamische Miliz Al-Shabaab ist vor allem in Somalia aktiv und kontrolliert dort Teile des Landes, vor allem in Mittel- und Südsomalia. Seit Jahren kämpft sie für einen Gottesstaat am Horn von Afrika. Immer wieder verübt die Miliz Anschläge auf Abgeordnete, Regierungsgebäude oder Journalisten. Die Gruppe hat Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida und kooperiert mit den Islamisten von Boko Haram aus Nigeria.

Vergangene Woche war Al-Shabaab-Anführer Ahmed Abdi Godane bei einem amerikanischen Raketenangriff getötet worden. Die militanten Islamisten teilten daraufhin mit, dass Ahmed Umar einstimmig zu seinem Nachfolger bestimmt worden sei und schworen Rache.

Die somalische Regierung forderte Anhänger der Miliz auf, sich zu ergeben. Sie hätten 45 Tage Zeit, um in den Genuss einer Amnestie zu kommen. Godane hatte sich zu dem Überfall auf ein Einkaufszentrum in Kenias Hauptstadt Nairobi bekannt, bei dem im September vergangenen Jahres mindestens 67 Menschen ums Leben gekommen waren.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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