Hundert Jahre Oktoberrevolution:Das Rätsel Russland

In diesem Seitenarm der Kola-Bucht im Nordwesten Russlands liegt Rosljakowo, wo zu Sowjetzeiten Dutzende Schiffe der legendären Nordmeerflotte ankerten.

In diesem Seitenarm der Kola-Bucht im Nordwesten Russlands liegt Rosljakowo, wo zu Sowjetzeiten Dutzende Schiffe der legendären Nordmeerflotte ankerten. Eine karge, aber herrliche Landschaft.

(Foto: Bernd Goldblatt)

Hundert Jahre sind seit der Oktoberrevolution vergangen. Russland und der Westen - es ist eine lange Geschichte zweier Welten, die einander fremd geblieben sind. Unser Autor ist von Moskau ins ehemalige Sperrgebiet Rosljakowo gefahren und hat Erklärungen gefunden.

Von Julian Hans

Als der Stadt Rosljakowo die Freiheit geschenkt wurde, wollte niemand sie haben. An der Barentssee, hinter dem Polarkreis, wo Moos und Flechten graue Steine überwuchern, wo es im Sommer nicht dunkel wird und im Winter nicht hell, haben staatliche Planer Ende der Fünfzigerjahre die ersten Wohnriegel in einen Seitenarm der Kola-Bucht gestellt. Die Sowjetunion war eine aufstrebende Atommacht, das Militär baute den eisfreien Fjord als Stützpunkt der mächtigen Nordmeerflotte aus. Mit hohen Lohnzuschlägen und der Aussicht auf Privilegien wurden Arbeiter aus allen Ecken des sozialistischen Imperiums in den Norden gelockt, um in der Werft Nummer 82 Atom-U-Boote zu warten. Es stand ihnen ein Leben im militärischen Sperrgebiet bevor.

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