Einsatz in Sabah:Malaysisches Militär attackiert philippinische Besetzer

Mit Kampfjets und Bodentruppen ist das malaysische Militär auf der Insel Borneo gegen philippinische Besetzer vorgegangen.

Mit Kampfjets und Bodentruppen ist das malaysische Militär auf der Insel Borneo gegen philippinische Besetzer vorgegangen. Die Aktion der Malaysier zielt darauf ab, in der Provinz Sabah ein Camp von etwa 200 Anhängern des Sultans der philippinischen Insel Sulu zu räumen. Seit etwa drei Wochen wollen diese mit ihrer Besetzung alte Landrechte geltend machen.

Über Tote und Verletzte gab es zunächst keine Angaben. "Um 7 Uhr haben unsere Sicherheitskräfte den Angriff gestartet", teilte Premierminister Najib Razak mit. "Die Regierung muss eingreifen, um ihre Würde und die Souveränität zu verteidigen."

Die philippinische Regierung distanzierte sich von den Besetzern. "Wir haben alles getan, um (diese Eskalation) zu verhindern, aber die Leute des Sultans haben sich für diesen Weg entschieden", sagte der philippinische Informationsminister Ramon Carandang.

Die Frau des Sultans von Sulu, Fatima Kiram, sagte in Manila, die Philippiner hätten sich friedlich niederlassen wollen. Ihr Mann hatte in den vergangenen Tagen anders geklungen. Er wolle seinen Anspruch auf Sabah durchsetzen, sagte er. Bis heute zahlt Malaysia jedes Jahr eine symbolische Pacht an Sultan Jamalul Kiriam III, sieht sich aber als rechtmäßigen Besitzer der Provinz.

Bei Konfrontationen zwischen den Besetzern und Sicherheitskräften sind seit Freitag 19 Rebellen und acht malaysische Polizisten umgekommen. Die besetze Region liegt etwa 170 Kilometer südlich von Sandakan an der Nordostküste Borneos. Das ist ein Ausgangspunkt für zahlreiche Touristenaktivitäten, darunter Insel- und Dschungeltouren.

© Süddeutsche.de/dpa/soli - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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