Donald Trump:Trump: Viele Mitglieder schulden Nato "enorme Mengen Geld"

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Es ist Trumps erstes Nato-Treffen (links: Generalsekretär Jens Stoltenberg). (Foto: AFP)
  • US-Präsident Donald Trump fordert die anderen Nato-Länder mit deutlichen Worten dazu auf, ihre Militärausgaben zu erhöhen.
  • "23 von 28 Staaten zahlen nicht, was sie zahlen sollten", sagte Trump. Einige von ihnen würden der Nato "enorme Mengen" Geld schulden.

US-Präsident Donald Trump hat die anderen Nato-Länder bei einem Besuch in Brüssel aufgefordert, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. "23 von 28 Staaten zahlen nicht, was sie zahlen sollten", sagte Trump bei seinem ersten Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der anderen Mitgliedsstaaten. Dies sei unfair gegenüber "dem Volk und den Steuerzahlern der USA". Erneut behauptete der US-Präsident, dass viele Mitgliedsländer dem Militärbündnis "enorme Mengen" Geld schulden würden.

Trump hatte die Nato im Wahlkampf immer wieder kritisiert und die Zukunftsfähigkeit des Bündnisses in Frage gestellt. Zwischenzeitlich hatte er die Nato als "obsolet" bezeichnet. Später nahm er diese Äußerung wieder zurück. Beim Treffen in Brüssel rief er die anderen Nato-Staaten zum gemeinsamen Kampf gegen den Terror auf: "Wir müssen hart sein, wir müssen stark sein, wir müssen wachsam sein", sagte Trump. Terror bedrohe die ganze Menschheit. "Die Nato der Zukunft muss sich sehr stark auf Terrorismus und auf Zuwanderung konzentrieren, sowie auf die Bedrohung durch Russland an den Ost- und Südgrenzen der Nato."

In Bezug auf die Militärausgaben versuchten die Nato-Staaten, den US-Präsidenten zu besänftigen. Sie bekräftigten das Ziel, die Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen und bekannten sich zu einer stärkeren Rolle der Nato im Kampf gegen den Terrorismus. Die Nato-Staaten wollen dem 2014 als "Richtwert" vereinbarten Ziel, bis 2024 zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, nun durch jährliche nationale Fortschrittsberichte mehr Gewicht verleihen. Ausgaben von zwei Prozent nannte Trump das "absolute Minimum".

Deutschlands Außenminister Sigmar Gabriel (SPD), der gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nach Brüssel reiste, hatte sich zuvor ebenfalls zu den Verteidigungsausgaben geäußert. Er betonte, dass es kein "apodiktisches Zwei-Prozent-Ziel" gebe.

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