Besuch in Deutscher Schule:Putin: Vertrauen ist die Grundlage deutsch-russischer Beziehungen

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"Wir müssen die Vergangenheit kennen": Der russische Präsident Putin spricht in Moskau zu Schülern. (Foto: AFP)
  • Putin sprach bei einem Geschichtsprojekt zwischen deutschen und russischen Schülern über die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland.
  • Er betonte die Vorteile der Zusammenarbeit beider Staaten, erinnerte aber auch an die historische Vergangenheit.
  • Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel betont seine Dialogbereitschaft gegenüber Russland.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat vor deutschen und russischen Schülern in Moskau für eine enge Freundschaft beider Länder plädiert. Wenige Tage nach dem 75. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 besuchte Putin ein Geschichtsprojekt der Deutschen Schule Moskau.

"Russland und Deutschland haben stets profitiert, wenn sie zusammengearbeitet haben", sagte der Kreml-Chef. Dabei sei aber auch die Erinnerung an den Krieg und seine Opfer notwendig, um zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. "Das Wichtigste ist Vertrauen. Ein Klima des Vertrauens, das ist die Grundlage unserer Zusammenarbeit", antwortete Putin auf eine Schülerfrage nach den deutsch-russischen Beziehungen.

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Von Oliver Das Gupta

"Wir müssen die Vergangenheit kennen"

Bei dem Geschichtsprojekt beschäftigen sich deutsche Schüler aus Moskau sowie Schüler aus dem thüringischen Bad Salzungen und russische Schüler aus Rschew mit dem Zweiten Weltkrieg. Auch Putins Töchter Maria und Katharina haben die Deutsche Schule Moskau zeitweilig besucht.

Putin äußerte sich optimistisch über die Entwicklung der deutsch-russischen Beziehungen: "Eure Bemühungen werden sie am Laufen halten", sagte er den Schülern der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Er denke, dass es sehr wichtig für russische und deutsche Schüler sei, über die Vergangenheit zu sprechen, um voranzukommen, sagte Putin. Vor allem müsse man beachten: "Wir müssen die Vergangenheit kennen, aber diese Vergangenheit sollte uns nicht einholen."

SPD-Politiker betonen Dialogbereitschaft

Die Ukraine-Krise und das Wirken Russlands im Nahen Osten belasten derzeit nicht nur das Verhältnis Moskaus zur EU, sondern auch das zu Deutschland. Deutsche SPD-Minister machten sich allerdings jüngst für ein besseres Verhältnis zu Russland stark. So warnte Außenminister Frank-Walter Steinmeier vor "Säbelrasseln" der Nato gegenüber Russland.

Auch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel betonte seine Dialogbereitschaft. Eine für vergangenen Montag geplante Moskau-Reise sagte der SPD-Chef allerdings wegen des Brexit-Votums der Briten ab.

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