Atomenergie in Frankreich:Hollande lässt AKW Fessenheim 2016 abschalten

Die Atomkraftgegner im deutsch-französischen Grenzgebiet können aufatmen: Das Atomkraftwerk Fessenheim wird abgeschaltet. Der französische Präsident setzt damit eines seiner Wahlkampfversprechen um. Regelmäßig kommt es in dem Meiler zu Zwischenfällen.

Das umstrittene Atomkraftwerk im französischen Fessenheim nahe der deutschen Grenze wird Ende 2016 endgültig abgeschaltet. Das kündigte Frankreichs Staatschef François Hollande bei der Eröffnung einer Konferenz für Energie und Umwelt in Paris an.

Deutsche wie französische Atomkraftgegner versuchen seit langem, eine rasche Stilllegung des als besonders störanfällig geltenden Kraftwerks zu erreichen. Sie verweisen vor allem auf das Erdbebenrisiko im Rheingraben. (Foto: dapd)

Die Stromversorgung für die Region werde sichergestellt sein, zudem sollten "alle Arbeitsplätze" erhalten bleiben. Im Wahlkampf hatte Hollande versprochen, das Atomkraftwerk während seiner Amtszeit bis zum Jahr 2017 zu schließen.

Das im Elsass direkt am Rheinkanal an der deutschen Grenze gelegene Atomkraftwerk ist seit etwa 35 Jahren in Betrieb. In dem AKW kommt es immer wieder zu Störfällen und Pannen, zuletzt hatten Anfang September zwei Mitarbeiter beim Austritt von Dampf leichte Verbrennungen erlitten. Die beiden Druckwasserreaktoren der Anlage sind die ältesten noch in Betrieb befindlichen Meiler in Frankreich.

Deutsche wie französische Atomkraftgegner versuchen seit langem, eine rasche Stilllegung des als besonders störanfällig geltenden Kraftwerks zu erreichen. Sie verweisen vor allem auf das Erdbebenrisiko im Rheingraben und die Gefahr einer Überschwemmung bei einem Bruch des Deichs, der das AKW vom Rheinkanal trennt.

Frankreich bezieht mehr als drei Viertel seines Stroms aus Atomanlagen. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil nach den Plänen der sozialistischen Regierung auf 50 Prozent gesenkt werden.

© Süddeutsche.de/AFP/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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