Angriff in Pakistan:US-Drohne soll Al-Qaida-Führer getötet haben

"Exzellente Nachrichten für den Kampf gegen den Terrorismus": Beim Angriff einer US-Drohne soll ein Anführer des Terrornetzwerks al-Qaida in Pakistan ums Leben gekommen sein. Die US-Streitkräfte hatten Badr Mansoor schon längere Zeit im Visier.

Eine US-Drohne hat am Donnerstag in Pakistan einen Anführer des Terrornetzwerks al-Qaida getötet. Der für die Koordinierung von Anschlägen zuständige Badr Mansoor sei am frühen Morgen nahe der afghanischen Grenze ums Leben gekommen, sagten Beamte des pakistanischen Geheimdienstes und ein Mitglied des Terrornetzwerks der Nachrichtenagentur AFP.

Der unbemannte Flugkörper habe demnach auf ein Haus in Miranshah, der wichtigsten Stadt in der Unruheregion Nord-Waziristan, gefeuert. Die Gegend gilt auch als wichtiger Rückzugsort für mit al-Qaida verbündete pakistanische Taliban-Mitglieder. Mansoor soll für Anschläge mit zahlreichen Toten verantwortlich gewesen sein und zählte zu den Hauptzielen der US-Streitkräfte.

Sein Tod sei ein schwerer Schlag für al-Qaida in Pakistan, sagte ein ranghoher pakistanischer Beamter, der anonym bleiben wollte. Seit dem Tod von Al-Qaida-Anführer Ilyas Kashmiri sei Mansoor "de facto zum Al-Qaida-Chef Pakistans" aufgestiegen. Sollte sein Tod offiziell bestätigt werden, wären dies "exzellente Nachrichten für den Kampf gegen den Terrorismus", sagte ein westlicher Terrorismusexperte in der Region.

Bei dem Angriff sollen nach Geheimdienstangaben drei oder vier weitere mutmaßliche Extremisten getötet worden sein. Erst am Mittwoch hatte eine US-Drohne ein mutmaßliches Taliban-Versteck in einem Dorf bei Miranshah getroffen. Zehn Menschen kamen dabei ums Leben. Mitte Januar hatte eine US-Drohne bereits den Al-Qaida-Führer Aslam Awan getötet.

Zuvor hatten die USA ihre Drohneneinsätze in Pakistan ausgesetzt, seit Ende November bei einem Nato-Luftangriff im Grenzgebiet zu Afghanistan irrtümlich 24 pakistanische Soldaten getötet worden waren. Die Beziehungen zwischen den USA und Pakistan gelten seitdem als schwer belastet.

© Süddeutsche.de/AFP/Reuters/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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