Amtliches Endergebnis der Bundestagswahl:Last-Minute-Mandat für die SPD

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Einer mehr für die SPD: Weil das amtliche Endergebnis der Bundestagswahl zusätzliche Stimmen für die Sozialdemokraten ergibt, können sie einen weiteren Abgeordneten nach Berlin schicken. Den Grund dafür findet auch der Bundeswahlleiter bedenklich.

Die SPD bekommt einen Sitz im Bundestag mehr, als das vorläufige Ergebnis aus der Wahlnacht ergeben hatte. Nach dem endgültigen amtlichen Ergebnis sind die Sozialdemokraten mit 193 statt 192 Abgeordneten im Parlament vertreten, wie der Bundeswahlleiter in Berlin mitteilte.

Das zusätzliche Mandat geht an Jens Zimmermann aus dem Wahlkreis Odenwald von der hessischen SPD-Landesliste. Wie die abschließende Berechnung des Bundeswahlleiters Roderich Egeler ergab, kommt den Sozialdemokraten dort ein Ausgleichsmandat mehr zu als zunächst erwartet. Deswegen kann die hessische SPD nun elf statt zehn Abgeordnete nach Berlin entsenden. Nach Berechnungen des Portals Wahlrecht.de kam das weitere Ausgleichsmandat dadurch zustande, dass die SPD bundesweit fast 5000 Stimmen mehr erhielt als noch im vorläufigen Ergebnis erwartet.

Dem neuen Bundestag, der sich am 22. Oktober konstituieren soll, gehören damit 631 Abgeordnete an. Bei den anderen Parteien gab es zwischen dem vorläufigen und dem amtlichen Endergebnis keine Abweichung bei der Zahl der Mandate.

Stärkste Kraft ist die Unionsfraktion mit 311 Sitzen. Die Linke erhält 64 Sitze, die Grünen kommen auf 63 Sitze. Bestätigt wurden die prozentualen Ergebnisse der Wahl am 22. September. Demnach erhielten CDU und CSU zusammen 41,5 Prozent. Davon entfielen auf die CDU 34,1 Prozent (2009: 27,3 Prozent) und auf die CSU 7,4 (6,5) Prozent. Die SPD bekam 25,7 (23,0) Prozent, die Linke 8,6 (11,9) Prozent. Die Grünen erhielten 8,4 (10,7) Prozent.

Der Bundeswahlleiter äußerte sich in einer Sitzung des Bundeswahlausschusses besorgt darüber, dass es mehr Neuauszählungen in Wahlbezirken gab. Neuauszählungen werden dann durchgeführt, wenn Ergebnisse besonders knapp ausfallen, wie beispielsweise diesmal in Essen, oder wenn es sonstige Unregelmäßigkeiten in einem Wahlkreis gibt. Bundesweit war die Zahl der gültigen Zweitstimmen bei letztlich um mehr als 24.000 höher als nach den vorläufigen Ergebnissen der Wahlnacht.

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