USA:Leck in US-Pipeline - Hunderttausende Liter Öl ausgetreten

Lesezeit: 1 min

  • Im US-Bundesstaat South Dakota sind durch ein Leck in einer Pipeline Hunderttausende Liter Öl ausgetreten.
  • Das Öl soll auf einer landwirtschaftlichen Fläche ausgelaufen sein, Gewässer seien zunächst nicht betroffen.
  • Der Vorfall ereignete sich mitten in einer Debatte um eine mögliche Erweiterung der Pipeline.

In South Dakota sind durch ein Leck in einer Pipeline Hunderttausende Liter Öl ausgetreten. Die Betreiberfirma "TransCanada" teilte mit, die Pipeline sei am Donnerstagmorgen (Ortszeit) abgeschaltet worden, nachdem ein Druckabfall bemerkt worden sei. Ein Krisenteam sei vor Ort, um die Lage zu beurteilen, hieß es in einer Stellungnahme weiter.

Demnach ist betroffene Abschnitt innerhalb von 15 Minuten isoliert worden. 795 000 Liter Öl seien bis dahin ausgetreten. Die Ursache des Lecks ist noch unklar. Ein Mitarbeiter des Umweltministeriums des Bundesstaates sagte dem Sender NBC, es sehe so aus, als sei das Öl auf eine landwirtschaftliche Fläche geflossen und habe keine Gewässer erreicht. Der Abschnitt, in dem das Leck auftrat, liegt in einer dünn besiedelten Gegend im Bezirk Marshall County.

Die Umweltschutzorganisation Sierra Club rief nach dem Vorfall dazu auf, die geplante Erweiterung der Pipeline zu verhindern. Es werde nicht das letzte Mal sein, dass Öl austrete, warnte die Organisation. Mit der Keystone XL soll die 2010 in Betrieb genommene Leitung erweitert werden. Der damalige Präsident Barack Obama hatte den Bau des umstrittenen Projekts 2015 gestoppt. Sein Nachfolger Donald Trump entschied aber Anfang des Jahres, dass es wieder aufgenommen werden soll. Er argumentierte, dass dies im Interesse des Landes sei.

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Die ortsansässigen Sioux wehren sich gegen das Projekt, weil die Pipeline durch heilige Stätten auf dem Land ihrer Vorfahren verlaufen soll. Zudem befürchten die Ureinwohner eine Verseuchung ihres Trinkwassers durch Lecks in der Leitung.

Über die 1900 Kilometer lange Erweiterung der Röhre sollen täglich bis zu 830 000 Barrel (je 159 Liter) aus Teersanden in Kanada gewonnenes Öl bis zur Küste am Golf von Mexiko gepumpt werden. Ein Teil der Pipeline im Süden existiert bereits. Sie soll insgesamt von North Dakota durch mehrere Bundesstaaten bis nach Illinois verlaufen. Umweltschützer warnen immer wieder vor Lecks. Laut Zahlen der US-Regierung gab es seit 2010 landesweit 17 Lecks größeren Ausmaßes als das aktuelle. Am kommenden Montag will eine Kommission in Nebraska ihre Entscheidung darüber bekannt geben, ob sie die Genehmigung für die Passage der Pipeline in dem Bundesstaat erteilt.

© SZ.de/dpa/ap/eca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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