Auch in den Großstädten Karachi im Süden und Peshawar im Nordwesten gab es Demonstrationen von Studenten. Sie forderten den Tod des Täters. Insgesamt gingen mehrere Tausend Menschen auf die Straßen.
Polizisten hatten die Leiche des vor einer Woche entführten Mädchens am Dienstag auf einer Müllhalde in Kasur gefunden. Eine Obduktion hatte ergeben, dass die Achtjährige vergewaltigt worden war, bevor sie erwürgt wurde. In der Stadt gab es zuvor eine Reihe von ähnlichen Fällen. DNA-Spuren deuten darauf hin, dass alle Taten das Werk eines Serienmörders sind, wie es von der Polizei hieß.
Der Vater des Mädchens warf der Polizei Versagen vor. Die Beamten hätten viel zu langsam reagiert, als seine achtjährige Tochter vergangene Woche in der Stadt Kasur verschwunden sei, sagte Anees Ansai, nachdem er am Donnerstag mit dem Regierungschef der Provinz Punjab, Shahbaz Sharif, gesprochen hatte. Dieser entließ den Polizeichef von Kasur und versprach juristische Aufklärung.
In Kasur plünderten Hunderte von wütenden Demonstranten ein Krankenhaus und die Privatresidenz eines lokalen Abgeordneten. Zudem versuchten sie, die Büros der lokalen Verwaltung und mehrere Polizeiwachen zu stürmen.
Bereits am Mittwoch hatten Politiker, Sportler, Aktivisten und Künstler landesweit die Regierung in Islamabad aufgefordert, für einen besseren Schutz von Kindern zu sorgen. Die Stadt Kasur stand 2015 schon einmal in den internationalen Schlagzeilen, nachdem ein Kinderpornoring dort zahlreiche Kinder missbraucht und Videos davon nach Europa verkauft hatte.
