Schuh-Streit:Ivanka Trump muss vor Gericht

Lesezeit: 1 min

Ivanka Trump hat eine eigene Affäre, wegen der Sie vor Gericht muss: eine Schuh-Affäre. (Foto: AP)
  • Präsidenten-Beraterin und -Tochter Ivanka Trump muss persönlich vor Gericht erscheinen.
  • Sie soll sich wegen eines Plagiatsvorwurfes erklären.
  • Ein Schuh ihrer Modemarke "Ivanka Trump" hat auffallende Ähnlichkeit mit einem italienischen Modell.

Von Thorsten Denkler, New York

Ivanka Trump dürfte wohl die erste aus dem Trump-Klan sein, die nach dem Gewinn der US-Präsidentschaft ihres Vaters vor Gericht erscheinen muss. Nein, nicht wegen der Russland-Affäre, deretwegen ihr Vater so nervös vor sich hin twittert. Sondern wegen einer Schuh-Affäre.

Unter dem Mode-Label "Ivanka Trump" hat sie einen Schuh herstellen und verkaufen lassen, der der Kreation des italienischen Herstellers Aquazzura Italia SRL offenbar zum Verwechseln ähnlich sieht. Einziger Unterschied: Der Trump-Schuh heißt "Hettie". Der Schuh aus italienischer Designerhand heißt "Wild Thing".

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Vor einem Jahr schon haben die Italiener die Firma von Ivanka Trump - die IT Collection LLC - deswegen verklagt. Die Kläger haben immer wieder darauf gedrängt, die persönliche Verantwortung von Ivanka Trump für den mutmaßlichen Schwindel herauszustellen.

Trump will mit Schuh-Design nichts zu tun gehabt haben

Die Anwälte von Ivanka Trump haben argumentiert, dass ihre Mandantin als Beraterin des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu wichtig und zu beschäftigt sei für solche Kinkerlitzchen. Sie habe überdies zum dem Fall inhaltlich nichts beizutragen. Sie habe letztlich nur die Endprodukte abgesegnet. Alles andere habe sie ihren Design-Teams überlassen. Auf die habe sie sich verlassen.

In einer Erklärung vom 16. Juni schreibt Ivanka Trump: "Ich war nicht involviert in die Konzeption, das Design, die Produktion oder den Verkauf des 'Hettie Shoe'". Und weiter: "Mein Einfluss war strikt limitiert auf die Endabnahme jeder neuen Linie, nachdem sie vom Design-Team begutachtet und abgesegnet wurde."

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Das ist insofern interessant, als sie ihren Kundinnen immer etwas völlig Anderes versprochen hat. In einem Interview mit dem Magazin "Footwear News" aus dem Jahr 2012 erklärte Trump: "Ich bin nicht nur interessiert an der Positionierung der Marke und daran, jeder Kollektion eine Linie zu geben. Sondern auch an jedem einzelnen Produkt." Es gebe "keinen Schuh, an dessen Design ich nicht direkt beteiligt wäre".

Die New Yorker Richterin Katherine Forrest hat das wohl aufhorchen lassen. Trumps öffentliche Äußerungen führten zu der Annahme, dass der Schuh "nicht ohne ihre ausdrückliche Erlaubnis in den Verkauf gegangen ist", sagte Richterin Forrest am Freitag.

Ihre Anordnung ist eindeutig: Ivanka Trump wird sich persönlich in den Gerichtssaal begeben müssen, um ihre Version darzulegen, berichtet die Agentur Bloomberg. Weil die Präsidenten-Tochter so viel zu tun habe, habe die Richterin ihr Zeit gegeben, bis Oktober einen Termin zu finden.

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