Schießerei in San Francisco:Todesschützen von deutscher Touristin entgehen Mordanklage

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Sie wollte mit ihrem Mann in San Francisco die Silberhochzeit feiern: 2010 geriet eine Schulleiterin aus Minden beim Abendspaziergang in eine Schießerei und wurde getötet. Überraschend gestehen nun vier Tatverdächtige - nicht ohne Hintergedanken.

  • Vier junge Amerikaner bekennen sich schuldig, eine deutsche Touristin getötet zu haben. 2010 war die Frau in San Francisco zufällig in eine Schießerei zwischen Gangmitgliedern geraten.
  • Durch das Geständnis entgehen die Männer einer Mordanklage und können nun mit Gefängnisstrafen zwischen fünf und neun Jahren rechnen.
  • Die Frau war eine Schulleiterin, die gemeinsam mit ihrem Mann in der kalifornischen Metropole ihren Geburtstag und ihre Silberhochzeit feiern wollte.

Tod einer deutschen Touristin - Täter bekennen sich schuldig

Vier Jahre nach dem Tod einer deutschen Touristin in San Francisco haben die Angeklagten überraschend ihre Schuld gestanden. Allerdings bekannten sich die vier jungen Männer nicht des Mordes schuldig, sondern räumten nur Waffengewalt und andere geringere Anklagepunkte ein, berichtet der San Francisco Chronicle. Im Gegenzug habe die Staatsanwaltschaft ihre Anklage auf Mord gestrichen.

Die 50-Jährige aus Minden war am 10. August 2010 vor den Augen ihres Mannes ins Kugelfeuer rivalisierender Gangs geraten. Drei der geständigen Gangmitglieder sind mittlerweile 20 Jahre alt, der vierte ist 22. Ohne die Mordklage kommen sie mit Gefängnisstrafen zwischen fünf und neun Jahren davon, schreibt die Zeitung.

Was im August 2010 passierte

Die Frau war Schulleiterin in Minden. Sie war mit ihrem Mann in Kalifornien, um ihren 50. Geburtstag und die Silberhochzeit zu feiern. Das Paar war beim abendlichen Spaziergang durch das Theaterviertel von San Francisco, als plötzlich Schüsse fielen. Die Frau brach zusammen und starb kurz darauf im Krankenhaus. Ihr Mann blieb unversehrt, obwohl er gleich neben seiner Frau über die Straße gelaufen war. Die beiden Söhne hatte das Paar daheim gelassen.

Ermittlungen der Polizei ergaben, dass ein Streit zwischen mehreren Jugendlichen bei einer Party in einem Privatclub der 50-Jährigen zum Verhängnis geworden war. Einer der Schützen wurde von einem Taxifahrer verfolgt und bald darauf gefasst. Die anderen Angeklagten wurden erst im Jahr darauf festgenommen. Das Verfahren dauerte US-Medien zufolge so lange, weil die Staatsanwaltschaft Probleme hatte, die Schuld der Angeklagten nachzuweisen.

© Süddeutsche.de/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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