Prozess in Lübeck:Vater gesteht Vergewaltigung seiner zweijährigen Tochter

Prozess Vergewaltigung einer Zweijährigen

Im Prozess um den schweren sexuellen Missbrauch einer Zweijährigen haben vor dem Landgericht Lübeck die zwei Angeklagten, der 28-jährige Vater des Mädchens und ein 47-jähriger Mann, ein Geständnis abgelegt.

(Foto: dpa)
  • Vor dem Landgericht Lübeck müssen sich ein 28-jähriger und ein 47-jähriger Mann wegen schweren sexuellen Missbrauchs einer Zweijährigen verantworten. Das Mädchen ist die Tochter des jüngeren Angeklagten.
  • Der Vater hat zu Beginn des Prozesses die ihm vorgeworfenen Taten gestanden.
  • Der Mann soll seine Tochter mehrfach vergewaltigt und Videos der Taten im Internet verbreitet haben.

Mit einem Geständnis des angeklagten 28-jährigen Vaters hat am Landgericht in Lübeck der Prozess um den sexuellen Missbrauch einer Zweijährigen begonnen. Der Mann räumte alle ihm vorgeworfenen Taten ein. Er liebe seine Tochter und könne sich nicht erklären, wie es dazu kommen konnte, sagte er.

Der Vater soll im vergangenen Jahr mehrere Male das zweijährige Mädchen vergewaltigt und in zwei Fällen dabei durch Knebelung in Lebensgefahr gebracht haben. Außerdem soll er seine Taten gefilmt und die Aufnahmen ins Internet gestellt haben. Mitangeklagt ist auch ein 47-jähriger Mann, der bei den Vergewaltigungen dabei gewesen sein soll. Auch er legte ein Geständnis ab. Dem Vater des Opfers werden insgesamt neun, dem 47-Jährigen vier Missbrauchstaten vorgeworfen.

Ein Internetnutzer, der den Vater über eine Dating-Plattform kennengelernt hatte, schaltete im vergangenen November das Jugendamt in Lübeck ein. Der Vater hatte ihm zuvor per Whatsapp Fotos und Videos des Missbrauches seiner Tochter geschickt. Drei Tage später nahm die Polizei den 28-Jährigen fest.

Durch seine Aussage kamen die Ermittler auf die Spur des 47-jährigen Mitangeklagten. Bei dessen Festnahme habe er sich der Staatsanwaltschaft zufolge gerade in einem verschlüsselten Chat im Internet bewegt. Die beiden Angeklagten hatten sich ebenfalls über eine Dating-Plattform kennengelernt. Im Fall einer Verurteilung drohen den Männern bis zu 15 Jahre Haft.

Bei den Ermittlungen stießen Polizei und Staatsanwaltschaft auf weitere Tatverdächtige. Ihnen waren die Fotos und Videoaufnahmen der Missbrauchstaten zugeschickt worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft besteht gegen einige von ihnen der Verdacht, dass sie den Missbrauch des Mädchens in Live-Chats mitverfolgt und die Angeklagten möglicherweise zu bestimmten Praktiken aufgefordert haben. Die Ermittlungen dazu dauerten noch an.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: