Prozess in Dubai:Haftstrafen nach Schäferstündchen

Eine 14-jährige Brasilianerin muss für sechs Monate ins Gefängnis, weil sie Geschlechtsverkehr mit einem 28-jährigen Pakistaner hatte. Nach den dort geltenden Rechtsvorschriften der Scharia ist außerehelicher Sex strikt verboten.

Ihr Schäferstündchen kommt eine Brasilianerin und einen Pakistaner in den Vereinigten Arabischen Emiraten teuer zu stehen: Ein Gericht in Dubai verurteilte die erst 14-jährige Teenagerin zu sechs Monaten Gefängnis. Ihr Liebhaber, ein 28-jähriger Schulbusfahrer, muss sogar für ein Jahr hinter Gitter.

Ein Gericht in Dubai hat eine Brasilianerin und einen Pakistaner wegen eines Schäferstündchens zu Gefängnisstrafen verurteilt. (Im Bild: Dubais Wahrzeichen, das Luxushotel Burj al Arab) (Foto: dpa)

Das Dubaier Gericht ging bei seinem Urteil davon aus, dass die beiden einvernehmlichen Sex miteinander hatten. Die Minderjährige hatte im Prozess zunächst behauptet, von dem Busfahrer vergewaltigt worden zu sein. Die Eltern des Mädchens hatten die Polizei alarmiert, nachdem ihnen das Dienstmädchen von dem Stelldichein berichtet hatte.

Das Gericht wertete SMS-Botschaften aus und fand dabei heraus, dass die 14-Jährige den Busfahrer zu sich eingeladen hatte. Später bestritten dann beide Angeklagte, überhaupt miteinander Sex gehabt zu haben.

In den Emiraten gelten die strengen Rechtsvorschriften der Scharia, des islamischen Rechts. Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe ist danach strikt verboten.

Die beiden Verurteilten müssen außerdem nach Verbüßung ihrer Haftstrafen das Land verlassen. Die Urteile sind allerdings noch nicht rechtskräftig.

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