Wahrzeichen in Gefahr? Der Eiffelturm und eine Schnellbahn-Station in Paris sind am Dienstagabend nach Bombendrohungen von der Polizei geräumt worden. Die Betreibergesellschaft des Stahlkoloss hatte gegen 20.20 Uhr einen anonymen Anruf erhalten, wie die Polizei mitteilte. Während der mehrstündigen Durchsuchung des 324 Meter hohen Pariser Wahrzeichens wurde jedoch nichts Verdächtiges gefunden.
Nach dem anonymen Anruf räumte und sperrte die Polizei den Turm und auch Teile des Marsfelds am Fuße der Touristenattraktion. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich in dem Turm sowie rund um das Wahrzeichen laut Polizei etwa 2000 Menschen auf.
Wie ein AFP-Journalist vor Ort berichtete, traf die Polizei um kurz vor 21.00 Uhr mit einem Großaufgebot am Eiffelturm ein. Anschließend durchsuchten Spezialeinheiten mit Spürhunden den Turm Etage für Etage. Gegen 23.30 Uhr gab die Polizei Entwarnung: Es sei nichts Verdächtiges gefunden worden.
Üblicherweise schließt der Eiffelturm erst gegen Mitternacht: Nach der Durchsuchung am frühen Dienstagabend blieb die Touristenattraktion dann aber geschlossen.
Eine Stunde nach der Bombendrohung gegen den Eiffelturm räumte die Polizei auch eine Station der Regionalschnellbahn RER. Grund war ebenfalls eine anonyme Bombendrohung, wie die Bahngesellschaft SNCF und das städtische Verkehrsunternehmen RATP mitteilten.
Sicherheitskräfte evakuierten den Bahnhof "Saint-Michel" im Stadtzentrum gegen 21.18 Uhr. Der Verkehr zwischen den Stationen "Paris-Austerlitz" und "Invalides" sei unterbrochen und knapp eine Stunde später auf der Linie C wieder aufgenommen worden. Auch die Linie B war demnach zwischen 21.40 und 21.55 Uhr kurzzeitig gesperrt.
An der Station Saint-Michel hatte die algerische Islamistengruppe (GIA) 1995 einen Anschlag verübt, bei dem acht Menschen getötet und 80 weitere verletzt wurden.