Halluzinationen, Depression, Gedächtnisverlust: Der mexikanische Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzmán soll einem psychologischen Gutachten und seiner Ehefrau zufolge unter den Haftbedingungen im Hochsicherheitsgefängnis von Ciudad Juárez in Mexiko leiden.
In dem Gutachten beschreibt Guzmán seine Zelle: 24 Stunden am Tag brenne das Licht, sein einziger menschlicher Kontakt sei der zu maskierten Wächtern. Guzmán wisse nicht, wann Tag und wann Nacht sei, zitiert die Los Angeles Times José Refugio Rodríguez, den Anwalt des Drogenbosses.
Interview mit "El Chapo":Sean Penn, der Missverstandene
Der Schauspieler gibt zu, dass sein Artikel über den Drogenboss "El Chapo" gescheitert ist. Doch das sei nicht seine Schuld.
Die Ehefrau von Guzmán sagt, sie fürchte um das Leben ihres Mannes. Er werde in dem Hochsicherheitsgefängnis von Ciudad Juárez schlecht behandelt, sagte Emma Coronel in einem Interview. Sie reichte bei der Nationalen Menschenrechtskommission Beschwerde ein.
Guzmán wartet auf seine Auslieferung in die USA
"El Chapo" war bereits zweimal aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen und steht nun unter besonderer Beobachtung. "Sie sollten ihn menschlich behandeln, wie jeden anderen Gefangenen", sagte Coronel. Die Ehefrau beklagte außerdem, dass ihre ehelichen Besuche zum Austausch von Intimitäten von vier auf zwei Stunden pro Woche reduziert wurden.
Derzeit wartet Guzmán auf seine Auslieferung in die USA. Die mexikanische Regierung rechnet damit, den Chef des Sinaloa-Drogen-Kartells Anfang kommenden Jahres überstellen zu können. Von offizieller Seite wurde dementiert, dass Guzmáns Rechte in der Haft verletzt würden. Es handle sich dabei um eine Strategie, um die Auslieferung hinauszuzögern.