Mexiko:Bewaffnete entführen Leiche von Drogenboss

Heriberto Lazcano, Kopf des Zetas-Kartells und einer der meistgesuchten Kriminellen Mexikos, starb in einem Schusswechsel mit Soldaten. Nun ist der Leichnam des Drogenbosses entführt worden.

Eine Gruppe Bewaffneter hat die Leiche des mexikanischen Drogenbosses Heriberto Lazcano entführt. Der bei einem Gefecht mit Sicherheitskräften nahe der Grenze zu den USA getötete Boss des berüchtigten "Los Zetas"-Kartells sei gemeinsam mit einem weiteren Opfer der Schießerei aus einer Leichenhalle geschafft worden, teilte die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Coahuila im Norden Mexikos mit. Laut der Marine war zuvor seine Identität zweifelsfrei festgestellt worden.

Lazcano alias "El Lazca" war einer der wichtigsten Köpfe des Kartells "Los Zetas". Die US-Regierung hatte ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar (3,8 Millionen Euro) auf den Drogenboss ausgesetzt, die mexikanische Regierung eine Prämie von 2,6 Millionen Dollar (2 Millionen Euro).

Nach Angaben mexikanischer Ermittler hatten sich Lazcano und der andere Kartellchef Miguel Trevino Morales, alias "Z-40", zuletzt entzweit. Der Machtkampf soll sich durch die gesamte Organisation gezogen haben.

"Los Zetas" hat große Teile des Nordens und Ostens von Mexiko im Griff. Das von früheren Elitesoldaten gegründete Kartell ist bekannt dafür, dass es seine Feinde köpft und zerstückelt.

Seit der scheidende Präsident Felipe Calderón bei seinem Amtsantritt im Dezember 2006 die Armee gegen die Drogenbanden einsetzte, wurden bereits mehr als 60.000 Menschen im mexikanischen Drogenkrieg getötet.

© Süddeutsche.de/AFP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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